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Flüchtlinge beim Deutschkurs.

© dpa

Weltwirtschaftsforum: Flüchtlinge bringen Wirtschaftswachstum

Europäische Länder können von Flüchtlingen profitieren, sagt der IWF. Für das demografische Dilemma seien sie aber nicht das Allheilmittel.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet einen Wachstumsschub für europäische Länder, die viele Flüchtlinge aufnehmen. Besonders stark werde dieser positive Effekt in Deutschland ausfallen, teilte der IWF am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos mit. Vor allem höhere öffentliche Ausgaben für Erstaufnahme und Integration lösten das Plus aus.

Der IWF verlangte eine rasche Integration der Migranten in den Arbeitsmarkt. Gesetzliche Hürden, die die Eingliederung in die Arbeitswelt erschwerten, sollten abgebaut werden. Arbeitende Neuankömmlinge könnten rasch zu Wachstum und Steueraufkommen beitragen. Zudem könne Beschäftigung eine soziale Isolierung der Migranten verhindern.

Sprache und Qualifizierung

Die Flüchtlinge sollten schnell eine ausreichende Bildung erhalten, verlangte der Fonds. Auch das Lernen der Landessprache und die frühe Anerkennung bereits vorhandener Qualifikationen müssten auf die Prioritätenliste der Aufnahmeländer gelangen. Zudem könnten die Migranten helfen, das Problem der Überalterung vieler europäischer Gesellschaften abzumildern.

Kein Allheilmittel für Überalterung

Allerdings sei die Einwanderung kein Allheilmittel für das grundsätzliche demografische Dilemma. Weiter betonte der IWF, dass Flüchtlinge keine ernste langfristige ökonomische Gefahr für die einheimischen Beschäftigten darstellten. Die Neuen verdrängten kaum die Einheimischen, da sie nicht über die selben Qualifikationen verfügten. Nach Angaben der Bundesregierung nahm kein anderes Land der Welt in den vergangenen zwei Jahren mehr Flüchtlinge auf als die Bundesrepublik. Allein 2015 kamen rund 1,1 Millionen Migranten nach Deutschland.

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