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Wirtschaft: Werbung in eigener Sache

Agenturen in der Krise machen sich mit Effie-Verleihung Mut

Deutschlands Kommunikationsagenturen beklagen den „schlechtesten Geschäftsverlauf seit drei Jahren“, befürchten deutliche Umsatzrückgänge auch im kommenden Jahr und signalisieren Entlassungen oder Gehaltskürzungen. Dies ist das Ergebnis des Herbstmonitors 2002 des Gesamtverbandes der Kommunikationsagenturen (GWA), das der scheidende Präsident des GWA, Lothar Leonhard, am Freitag in Berlin vorgestellt hat. Gleichzeitig versuchte Leonhard aber auch, seinen Kollegen Mut zu machen. „Wir sind Teil einer sich verändernden Wirtschaft und nicht in einer grundsätzlichen Krise“, sagte er.

„Immerhin noch 28 (Vorjahr 47) Prozent erwarteten steigende Umsätze“, und prognostizierten die eigene Umsatzentwicklung deutlich optimistischer als die der Gesamtagenturbranche. Der GWA nämlich befürchtet für das kommende Jahr einen Umsatzrückgang von drei bis fünf Prozent. Die Umsatzentwicklung hänge sehr stark von der Kundenstruktur ab. Wer beispielsweise Automobilkonzerne zu seinen Kunden zähle, dem gehe es deutlich besser. Bei den Gewinnen zeichnet sich ebenfalls eine eher trübe Entwicklung ab. Über die Hälfte der Agenturen erwarten gegenüber dem Vorjahr sinkende Renditen. Vor Jahresfrist waren es nur 36 Prozent. Nur 14 (21) Prozent erwarten eine Renditesteigerung.

In der Folge sehen sich 84 (63) Prozent veranlasst, die Kosten zu senken. So wurden zu 89 Prozent (2001: 69) Prozent Personalanpassungen vorgenommen. „Trotz Personalabbau glaube ich allerdings nicht, dass wir jemals in kritische Bereiche kommen“, versuchte Leonhard zu beruhigen.

Am Abend verlieh die Branche insgesamt 21 Effies, die Preise für besonders gelungene Werbung. Gold bekam die Audi–Kampagne mit dem WackelElvis von Saatchi&Saatchi sowie die Hamburger Agentur Heimat für die Hornbach–Bau- und Gartenmärkte-Werbung mit dem Slogan „Es gibt immer was zu tun“. Silber gab es unter anderem für die Schlafmünzenkampagne mit Günther Jauch, die die Deutsche Bundesbank an die Agentur Michael Conrad&Leo Burnett in Auftrag gab. dr

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