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Windenergie-Testfeld: Anlage auf offenem Meer

Bis 2008 soll das erste deutsche Windenergie-Testfeld auf dem offenen Meer entstehen. Vor der niedersächsischen Nordseeküste wollen die Konzerne EWE, Eon und Vattenfall zwölf Anlagen bauen.

Berlin - Laut einem Sprecher des Umweltministeriums handelt es sich bei dem rund 175 Millionen Euro teuren Projekt um den ersten Bau von Windenergieanlagen in Deutschland auf dem offenen Meer. Bisher seien die Windräder lediglich in Küstengewässern errichtet worden.

Das Projekt 45 Kilometer vor der Insel Borkum soll die Grundlage für die kommerzielle Windenergienutzung auf See nach 2008 sein. Das Umweltministerium werde für die Technikforschung und -entwicklung sowie für die ökologische Forschung im Testfeld 50 Millionen Euro über fünf Jahre bereitstellen.

Weitere Windparks in Planung

Mit dem Testfeld sollen unter anderem die Anlagentechnik und die Auswirkungen auf die Umwelt, Schifffahrt, Fischerei und Tourismus erforscht werden. Die Kabelanbindungen sollen demnach in einer Trasse über die Insel Norderney gebündelt werden. So sollen Auswirkungen auf den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer so weit wie möglich reduziert werden. Geplant sind laut Umweltbundesministerium weitere sieben Windparks vor der ostfriesischen Küste.

Der Bundesverband WindEnergie (BWE) sprach von einem "wichtigen Schritt in die Zukunft der Energieversorgung". Verbandschef Hermann Albers erklärte, das Projekt solle unter anderem neue Erkenntnisse zu Fundamentkonstruktionen und Stromnetzen liefern. Deutsche Anlagenhersteller könnten zudem Erfahrungen sammeln, die für den späteren Export der Maschinen wichtig seien. Albers erklärte weiter, die Offshore-Windkraft in Nord- und Ostsee könne eines Tages pro Jahr über 60 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen, über zehn Prozent des deutschen Stromverbrauchs liefern. Dafür müssten Investitionen der Privatwirtschaft erleichtert werden, forderte er. (tso/AFP)

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