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Der Regierende Bürgermeister Michael Müller reist nach Israel, um die Wirtschaftskontakte zwischen Berlin und Tel Aviv zu stärken.

© Soeren Stache/dpa

Wirtschaftsdelegation nach Tel Aviv: Michael Müller reist nach Israel

Der Regierende Bürgermeister besucht Israel, um die Wirtschaftskontakte zu stärken. Vor allem die Start-up-Metropole Tel Aviv bietet Potential für Berlins Wirtschaft.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

In der Start-up-Metropole Tel Aviv geben sich deutsche Politiker und Unternehmer die Klinke in die Hand, um für engere Wirtschaftskontakte zu werben. Am Sonnabend reist der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) für drei Tage mit einer Wirtschaftsdelegation nach Israel. Am Montag kommt die Potsdamer Industrie- und Handelskammer und fährt mit großem Tross eine Woche quer durchs Land. Die Brandenburger werben vor allem mit ihrem energie- und umwelttechnischen Know-how. Ende Oktober besucht auch noch Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) Jerusalem, Tel Aviv und Haifa.

Das Ziel: Wirtschaftskontakte intensivieren und um Exporte stärken

Der 50. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland ist ein wichtiger Anlass, aber nicht der Hauptgrund für den Reiseboom. Das gilt auch für die Stippvisite Müllers, der vom Chef der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Eric Schweitzer, den Präsidenten von FU und TU sowie von vielen Unternehmern aus der Berliner Hightech-Branche begleitet wird. Gemeinsam mit dem Tel Aviver Bürgermeister Ron Huldai eröffnet er am Sonntag das Wirtschaftsforum Berlin – Tel Aviv. Zentrale Themen sind: urbane Infrastruktur, öffentlicher Nahverkehr, Energie- und Kreativwirtschaft. Aber auch Gesundheitstechnik, Industrie 4.0, IT-Sicherheit und die Vernetzung der Start-up-Szene.

Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) hatte dem Regierenden Bürgermeister ein wenig die Show gestohlen, sie reiste schon vor zehn Tagen zu Wirtschaftsgesprächen nach Israel. Ungeachtet solcher koalitionsinternen Kämpfe um die wirtschaftspolitische Oberhoheit sieht der Berliner Senat gute Chancen, die hervorragend aufgestellte Gründerszene im Interesse beider Städte zu stärken und die Kooperation zu verbessern. Außerdem ist der Export aus der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg nach Israel, deren Umsatz im letzten Jahr 127 Millionen Euro betrug, noch ausbaufähig. Interessant für Berliner Unternehmen sind auch die gut ausgebildeten jungen Israelis, die in großer Zahl nach Berlin kommen.

Städtepartnerschaft nicht in Sicht

Man wolle die „konstruktive Zusammenarbeit kultureller, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Einrichtungen pflegen und vertiefen“, sagte der Regierender Bürgermeister Müller vor der Reise. Eine Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tel Aviv, die der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, vorschlug, ist vorerst aber nicht in Sicht. Müller besucht auch Jerusalem, trifft den Staatspräsidenten Reuven Rivlin und in Ramallah den Chef der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas.

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