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Wirtschaftsfonds Deutschland: Unternehmen suchen Hilfe beim Staat

Der Rettungsschirm für die Wirtschaft entfaltet allmählich Wirkung. Angeschlagene Unternehmen greifen immer häufiger auf das 100 Milliarden Euro schwere Bürgschafts- und Kreditprogramm des "Wirtschaftsfonds Deutschland" zurück.

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) liegen mittlerweile knapp 20 Anträge und Anfragen für Großbürgschaften mit einem Volumen von insgesamt gut sechs Milliarden Euro vor. Zugleich bearbeitet die staatliche KfW Bankengruppe nach eigenen Angaben Kreditanträge mit einem Volumen von 4,5 Milliarden Euro. Kredite im Umfang von 650 Millionen Euro wurden bereits zugesagt. „Das Geld ist bis auf einen Fall an 235 mittelständische Unternehmen geflossen“, sagte Ulrich Schröder, Chef der staatlichen KfW Bankengruppe. Die KfW verwaltet das Kreditprogramm des „Wirtschaftsfonds Deutschland“.

Die Bundesregierung hatte den 100 Milliarden Euro schweren Fonds Anfang des Jahres mit dem zweiten Konjunkturpaket aufgelegt. Er umfasst neben einem Bürgschaftsprogramm über 75 Milliarden Euro ein Kreditvolumen von 25 Milliarden Euro. Bereits mit dem ersten Konjunkturpaket hatte die Bundesregierung Ende 2008 ein 15 Milliarden Euro schweres KfW-Kreditprogramm beschlossen.

Die anfänglichen Startschwierigkeiten des Deutschlandfonds sind nach Einschätzung der Bundesregierung behoben. Nach Angaben von KfW-Chef Schröder reichen inzwischen täglich 15 Firmen, die durch die Wirtschaftskrise in Finanzierungsschwierigkeiten geraten sind, Anträge auf Kredite aus dem Rettungsprogramm der beiden Konjunkturpakete ein. Die Staatsbank rechnet damit, dass es in den nächsten Wochen zu einem „kräftigen Anstieg“ der Anträge kommt. „Die Welle bei den Großunternehmen kommt erst noch“, heißt es in der Spitze der KfW. In den vergangenen Tagen hatte der für die Kreditprogramme zuständige KfW-Vorstand Axel Nawrath bereits mehrere Gespräche mit Finanzvorständen von Dax-Konzernen, erfuhr das „Handelsblatt“ aus Finanzkreisen. saf/str (HB)

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