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Wirtschaft: Wirtschaftskriminalität: Ex-Flowtex-Chef gesteht Milliardenbetrug

Im Flowtex-Prozess hat der ehemalige Flowtex-Finanzchef Karl Schmitz erstmals eine Beteiligung an dem Milliardenbetrug gestanden. Er sei in das "kriminelle Unrecht tief verstrickt" gewesen, sagte der einstige Bankmanager am Donnerstag vor dem Mannheimer Landgericht.

Im Flowtex-Prozess hat der ehemalige Flowtex-Finanzchef Karl Schmitz erstmals eine Beteiligung an dem Milliardenbetrug gestanden. Er sei in das "kriminelle Unrecht tief verstrickt" gewesen, sagte der einstige Bankmanager am Donnerstag vor dem Mannheimer Landgericht. Auch mit seiner Hilfe seien "Luftgeschäfte" mit nicht existenten Bohrmaschinen gemacht worden. "Ich bin erleichtert, dass ich den unerträglichen Konflikt dadurch lösen kann, dass ich mich bekenne", erklärte der 53-Jährige.

Im Prozess um den größten Wirtschaftsbetrug der deutschen Nachkriegszeit hatten die anderen Angeklagten, die ehemaligen Flowtex-Bosse Manfred Schmider und Klaus Kleiser sowie die Ex-Managerin Angelika Neumann, bereits gestanden. Schmitz hatte die Vorwürfe bislang bestritten.

Die Angeklagten sollen durch Scheingeschäfte mit etwa 3000 Bohrsystemen, die nur auf dem Papier existierten, einen Schaden von rund 4 Milliarden Mark verursacht haben. Schmitz, der nach 27-jähriger Tätigkeit für eine Bank 1997 zu Flowtex gekommen war, soll den Chefs zudem geholfen haben, eine faule Anleihe über 300 Millionen Euro am Kapitalmarkt zu platzieren. Laut Anklage sollten mit dieser und bis zu vier weiteren geplanten Anleihen die zunehmend größer werdenden Finanzlöcher bei Flowtex gestopft werden. Schmitz gab zu, seit Januar 1998 von fehlenden Maschinen gewusst zu haben, ohne jedoch das genaue Ausmaß zu kennen.

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