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Wirtschaftskrise: Baumarktketten bauen weniger

In der Krise drosseln die Firmen ihre Expansion ins Ausland. Daheim wird weiter um Kunden gekämpft.

Frankfurt am Main - „Von Konsumkrise ist bei uns nichts zu spüren“, sagt Albrecht Hornbach, Vorstandschef der Baumarktkette Hornbach. Sein Unternehmen blicke „vorsichtig optimistisch“ in die Zukunft. Nachdem das vergangene Geschäftsjahr (bis Ende Februar), schon einen deutlichen Gewinnanstieg gebracht hatte, brummten die Geschäfte in den 129 Filialen im In- und Ausland auch in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres. Beim Umsatz hat Hornbach mit einem deutlich einstelligen Prozentsatz – wenn nicht sogar zweistellig – zugelegt, ließ der Unternehmenschef am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz durchblicken.

Die Hochsaison für Heimwerker und Gartenfreunde hat gerade begonnen. Bau- und Gärtenmärkte kämpfen wieder lautstark mit Rabatt- und Tiefpreisangeboten um die Kunden. Noch läuft das Geschäft mit Rasenmähern, Bohrmaschinen und Kettensägen gut. Doch der schon lange tobende Verdrängungswettbewerb bekommt eine neue Qualität.

2460 Bau- und Gartenmärkte gibt es derzeit in Deutschland, die mit mehr als 17 Milliarden Euro im vergangenen Jahr ein halbes Prozent weniger umsetzten als 2007. Auch die Zahl der Märkte sank laut Branchenverband BHB leicht. Die Verkaufsfläche nahm 2008 dagegen weiter zu – um rund 200 000 auf insgesamt fast 14 Millionen Quadratmeter. Die größte Kette ist Obi mit 330 Märkten, gefolgt von Praktiker, Bauhaus und Hornbach.

Im Ausland dagegen eröffneten die Unternehmen neue Märkte. Doch angesichts der Wirtschaftskrise zügeln sie nun ihren Expansionsdrang. Praktiker hat zwar dank des schönen Frühlingswetters seine Talfahrt auf dem deutschen Markt gestoppt. Der Vorstandschef Wolfgang Werner sagte aber am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Saarbrücken, es sei richtig, in diesem Jahr im Ausland nach kräftigen Investitionen in den vergangenen Jahren zunächst eine Expansionspause einzulegen. Im laufenden Geschäftsjahr werden nur zwei neue Bau- und Gartenmärkte in Europa eröffnet, nachdem es zuvor noch vier waren. Für das gesamte Jahr rechnet Hornbach mit einem ruhigeren Geschäft: Der Umsatz werde im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte Hornbach den Gewinn – ohne Sondererträge – um 17 Prozent und den Umsatz um fünf Prozent auf 2,75 Milliarden Euro.

Praktiker-Chef Werner verzichtete auf eine Prognose für das Geschäftsjahr, erwartet aber weiterhin „ein angemessenes positives Ergebnis.“ ro/dpa

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