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Wirtschaftsstandort: Was die Solon-Pleite für Adlershof bedeutet

Mit Solon hat das größte Unternehmen im Technologiepark Adlershof einen Insolvenzantrag gestellt. Das trifft die Betreiber. Doch es gibt auch positive Nachrichten.

Von Katrin Schulze

Berlin - Für Berlin war der Wissenschafts- und Technologiepark in Adlershof immer ein Vorzeigeprojekt. Erst vor kurzem hat der neue rot-schwarze Senat ihn im Koalitionsvertrag zum Vorbild für ähnliche Projekte ernannt. Dass nun mit Solon das größte dort angesiedelte Unternehmen einen Insolvenzantrag gestellt hat, trifft die Betreibergesellschaft des Standorts. „So eine Nachricht erfreut natürlich nie. So etwas hinterlässt einen Kratzer im Lack.“, sagt Peter Strunk. Von einer generellen Beschädigung will der Sprecher von Wista jedoch nichts wissen. Das Konzept von Adlershof sei nicht gefährdet.

Das Konzept sieht vor, Forschung und Industrie an einem Ort zu verbinden und damit die Umsetzung von Innovation zu beschleunigen. Insgesamt 14 000 Beschäftigte aus den Bereichen Optik, IT und Medien, Umwelttechnik und Fotovoltaik arbeiten in Adlershof (noch) in 866 Unternehmen, dazu kommen 7 800 Studenten an 17 wissenschaftlichen Einrichtungen. „Wir sind breit aufgestellt“, heißt es bei Wista, und gerade deshalb habe das Straucheln eines einzelnen Unternehmens für den Park keinen so großen Einfluss, wie man zunächst annehmen könnte – auch nicht, wenn es um das Bedeutendste geht.

Tatsächlich hat der Standort, abgesehen von Solon, an diesem Mittwoch positive Nachrichten zu verkünden: Um sieben bis acht Prozent sei der Umsatz im Kernbereich zuletzt angewachsen. Zudem wurden in den vergangenen vier Jahren rund 1000 Arbeitsplätze geschaffen. Ein paar davon bei der Firma Younicos, die im opulenten Gebäude von Solon sitzt. „Uns betrifft die Pleite nicht direkt, aber wir sind traurig darüber“, sagt ein Sprecher. Eine „unangenehme Sache“ sei das. Ähnlich sieht es die Betreibergesellschaft des Parks. Auch des Prestiges wegen hofft Wista, „dass uns so viel Solon wie möglich erhalten bleibt“.Katrin Schulze

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