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Wirtschaftswachstum: Konjunktur lässt Steuereinnahmen sprudeln

Wegen der in Fahrt gekommenen Konjunktur wird das deutsche Defizit in diesem Jahr nach Prognose führender Wirtschaftsinstitute deutlich geringer ausfallen als bislang von der Bundesregierung offiziell geschätzt.

Hamburg - Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin sowie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwarten eine Defizitquote von nur noch 2,5 Prozent, wie die "Financial Times Deutschland" berichtet. Die Institute stützten ihre positiven Prognosen auf die Entwicklung der Steuereinnahmen in den vergangenen sieben Monaten.

Dank der guten Konjunktur seien die Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahr zweistellig gewachsen, sagten Experten der Wirtschaftinstitute der Zeitung. Bis Jahresende werde sich der Zuwachs zwar leicht abschwächen, doch könne es auch im Gesamtjahr ein Plus gegenüber dem Vorjahr von bis zu zehn Prozent geben. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) erwartet für 2006 offiziell weiterhin ein Defizit von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Aussicht auf Einstellung des Defizitverfahrens

Im kommenden Jahr wird das Defizit nach Schätzung des DIW weiter auf 1,6 Prozent der Wirtschaftsleistung sinken, wie der Finanzexperte des Instituts, Dieter Vesper, sagte. Bisher war das Institut für dieses Jahr von 2,7 Prozent in diesem Jahr und 1,8 Prozent im nächsten Jahr ausgegangen.

Auch die EU-Kommission geht davon aus, dass Deutschland auf dem Weg ist, die in der Europäischen Union geltende Defizitgrenze von drei Prozent erstmals seit vier Jahren wieder zu unterschreiten. Finanzkommissar Joaquín Almunia stellte deshalb bereits Mitte Juli eine Einstellung des gegen Deutschland laufenden Defizitverfahrens der EU in Aussicht. (tso/AFP)

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