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Wirtschaft: Yahoo: Das Unternehmen dämpft die Erwartungen

Yahoo Inc, der Betreiber des meistbenutzten Internetportals, hat wegen der gebremsten US-Konjunktur die Erwartungen für 2001 gedämpft. Das im kalifornischen Santa Clara beheimatete Unternehmen prognostizierte am Mittwochabend nach Börsenschluss einen geringeren Zuwachs bei Umsatz und Gewinn als von Analysten erwartet.

Yahoo Inc, der Betreiber des meistbenutzten Internetportals, hat wegen der gebremsten US-Konjunktur die Erwartungen für 2001 gedämpft. Das im kalifornischen Santa Clara beheimatete Unternehmen prognostizierte am Mittwochabend nach Börsenschluss einen geringeren Zuwachs bei Umsatz und Gewinn als von Analysten erwartet. Vor allem rückläufige Internet-Werbeeinnahmen machen der Branche derzeit zu schaffen. Mit dem Geschäft in Europa ist der Internet-Konzern hochzufrieden.

Im nachbörslichen Handel fiel Yahoo bis um 23 Prozent, an der Frankfurter Börse sank der Kurs am Donnerstag zwischenzeitlich um 15 Prozent auf 26,70 Euro. Die Erwartungen für das vierte Quartal 2000 konnte der Konzern erfüllen. Der Gewinn lag bei 13 Cent je Aktie, nach neun Cent im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 53 Prozent auf 310,9 Millionen Dollar. Für das Jahr 2001 rechnet Yahoo laut Mitteilung mit einem Anstieg der Umsätze von 1,1 Milliarden Dollar auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 1,42 Milliarden Dollar gerechnet. Beim Gewinn prognostiziert der Konzern nun auf vergleichbarer Basis ein Ergebnis von 33 bis 43 Cent. Auch dieser Wert liegt deutlich unter den Analysten-Schätzungen.

In Europa konnte Yahoo die Erlöse 2000 auf 113,6 Millionen Dollar (rund 236 Millionen Mark) mehr als verdoppeln. Die Zahl der Yahoo-Nutzer habe sich im Dezember verglichen mit dem Vorjahr von 18 auf 31 Millionen erhöht. Auch das Ergebnis sei außergewöhnlich zufriedenstellend gewesen, sagte Fabiola Arredonda, Managing Direktor Yahoo Europa in München. Allerdings erwarte der Konzern auch in Europa einen Rückgang der Wachstumsraten auf 15 bis 20 Prozent. Dabei könne Yahoo als Marktführer von der anstehenden Konsolidierung profitieren. Die schwächeren Internet-Werbeerlöse würden kleinere Konkurrenten deutlich stärker treffen. Schon jetzt sei es für Yahoo zudem angesichts der schwierigen Lage bei vielen so genannten "Dot.com- Companies" einfacher, qualifiziertes Personal anzuwerben.

Die stagnierenden Umsätze in der Werbung sollen laut Arredondo mit Internet-Angeboten für Firmen und kostenpflichtigen Dienstleistungen für private Nutzer ausgeglichen werden. Mit dem "Corporate Yahoo" genannten Angebot will die Firma vor allem große Konzerne anlocken. In den USA wurden bereits Verträge mit 18 Unternehmen unterschrieben, in Europa haben sich Bayer und Merck für Yahoo entschieden. Die amerikanische Firma baut für ihre Kunden Internet-Portale auf, über die sie ihre Mitarbeiter und Geschäftspartner erreichen können. "Wir wollen in diesem Geschäftsbereich im laufenden Jahr zehn Prozent unseres Europa-Umsatzes erzielen", sagte Arredondo dem Handelsblatt. "Wir wollen im Firmen-Bereich präsent sein, weil wir zu 60 Prozent am Arbeitsplatz genutzt werden", begründete sie die neue Dienstleistung. Neben der Entwicklung der Portale will Yahoo durch Service stetige Einnahmen aus dem Firmengeschäft verbuchen. Die neue Sparte führt auch zu zusätzlichen Arbeitsplätzen. Yahoo ist in Europa in acht Ländern mit lokalen Seiten vertreten und nach eigenen Angaben in jedem Land profitabel.

pos, jojo

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