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Wirtschaft: Yahoo lässt Microsoft abblitzen

Internetkonzern lehnt Kaufangebot ab

Berlin - Das Internetportal Yahoo könnte zum Ziel einer milliardenschweren Übernahmeschlacht werden. Der US-Konzern lehnte am Montag das Kaufangebot von Microsoft ab. Mit der Offerte sei das Unternehmen deutlich zu niedrig bewertet, teilte Yahoo in Sunnyvale (Kalifornien) mit. Microsoft hatte Anfang des Monats 31 Dollar je Yahoo-Aktie geboten und Yahoo so ursprünglich mit 45 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro) bewertet.

Analysten halten ein höheres Angebot von Microsoft angesichts der prall gefüllten Kassen des Konzerns für denkbar. Mit dem Kauf will Microsoft die Übermacht des Rivalen Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen. Die Absage von Yahoo werten Beobachter als Versuch, den Preis zumindest in die Höhe zu treiben, sollte sich eine Übernahme am Ende nicht vermeiden lassen. Die Yahoo-Aktie verteuerte sich am Montag im US-Handel um 1,7 Prozent auf 29,70 Dollar.

Der Yahoo-Verwaltungsrat werde weiter alle strategischen Optionen prüfen, teilte das Unternehmen weiter mit. Zur Abwehr der Übernahme erwägt der Internet-Konzern Berichten zufolge eine Kooperation mit Google oder auch mit dem Internet-Angebot AOL des US-Medienunternehmens Time Warner. Eine Gegenofferte zu Microsoft liegt bislang nicht auf dem Tisch.

Der Verwaltungsrat habe mit externen Beratern das von Microsoft nicht abgestimmte Angebot eingehend geprüft, teilte Yahoo weiter mit. Das Gremium sei einstimmig der Meinung, dass die Offerte nicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre sei. Der Vorschlag bewerte unter anderem Marke, Nutzerzahlen und Wachstumspotenzial nicht ausreichend. Die Mitglieder des Verwaltungsrates wollen laut Berichten nach zuletzt telefonischen Beratungen in dieser Woche auch persönlich zusammentreffen. Microsoft wolle Yahoo möglichst einvernehmlich mit der Führung kaufen, hieß es bei Analysten. Andernfalls drohe die Abwanderung vieler wichtiger Mitarbeiter. dpa

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