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Wirtschaft: Zahl der Pleiten in Europa leicht rückläufig

Meistens trifft es kleine und mittelgroße Unternehmen / Mittelmeerländer weniger betroffen BERLIN (kö).Im Jahr 1997 hat die Zahl der Insolvenzen in Westeuropa gegenüber dem Vorjahr von 210 000 Fällen auf 207 800 leicht abgenommen.

Meistens trifft es kleine und mittelgroße Unternehmen / Mittelmeerländer weniger betroffen BERLIN (kö).Im Jahr 1997 hat die Zahl der Insolvenzen in Westeuropa gegenüber dem Vorjahr von 210 000 Fällen auf 207 800 leicht abgenommen.Durch den Konkurs ihres Arbeitgebers haben rund 1,8 Millionen Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verloren.Dabei sind es überwiegend mittelständische Unternehmen, die von den Pleiten betroffen sind.Die durchschnittliche Schadenshöhe bewegt sich zwischen 800 000 DM in der Schweiz und 1,2 Mill.DM pro Insolvenzfall in Deutschland.Dies ist das Fazit eines dem Tagesspiegel vorliegenden Berichtes des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.zu Unternehmens-Insolvenzen in Europa. Während die meisten Staaten in Europa aufgrund der sich abzeichnenden konjunkturellen Erholung rückläufige Insolvenzzahlen registrierten, sind in Belgien ( plus 5,4 Prozent auf 7800), Deutschland (plus 8,5 Prozent auf 34 100), Frankreich (plus 1,7 Prozent auf 66 000), Italien (plus 2,6 Prozent auf 16 000) und Luxemburg (plus 20,5 Prozent auf 470) Zunahmen zu verzeichnen.In Großbritannien (minus 6,3 Prozent auf 40 200), Niederlande (minus 2,9 Prozent auf 5440) und Schweden (minus 9,8 Prozent auf 11 000) ging die Zahl der Insolvenzen deutlich zurück.Ursache dafür war laut Studie das rege Investitionsverhalten, die gute Gewinnentwicklung, sowie die relativ geringen Gewinnbesteuerungen in diesen Ländern. Immerhin: In den meisten Ländern Europas hat sich das Zahlungsverhalten gegenüber dem Vorjahr verbessert.In Deutschland etwa beträgt nach Angaben der Studie das durchschnittliche Zahlungsziel 10 bis 30 Tage.Italien, Frankreich und Belgien überschreiten diese Frist, innerhalb der eine Zahlung ohne Verzug möglich ist, deutlich.Vor allem kleinere Betriebe sind vom Zahlungsverzug betroffen.Nach einer repräsentativen britischen Untersuchung geben 29 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen an, unter Zahlungsverzug zu leiden zu haben; bei den Großunternehmen sind es nur neun Prozent.Hinzu kommt, daß die Mittelständler durchschnittlich wesentlich geringere Renditen einfahren als Großunternehmen.Insbesondere in den Branchen Bau und Handel leiden Unternehmen in Europa trotz verbesserter Gesamt-Konjunktur weiter unter mangelhafter Verbrauchernachfrage und sind deshalb besonders häufig vom Konkurs betroffen, so die Studie. Setzt man die Insolvenzzahl und die Zahl der registrierten Unternehmen in den jeweiligen Ländern in Relation, so ergibt sich ein anderes Bild als bei der alleinigen Betrachtung der Insolvenzzahlen.In Frankreich, Schweden und Luxemburg ist der Insolvenz-Quotient am höchsten.Deutschland liegt im europäischen Vergleich im Mittelfeld und mit einem Quotienten von 107 deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 120 Pleitebetrieben pro 10 000 Unternehmen.Die wenigsten Pleiten pro 10 000 Unternehmen entfallen auf Griechenland und Spanien.Die Mittelmeeranrainer haben durch viele Agrar- und Kleinstbetriebe eine hohe Unternehmensdichte.

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