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Wirtschaft: Zeichen für Erholung im Handwerk

BONN (brs/HB).Das deutsche Handwerk läuft nach wie vor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hinterher.

BONN (brs/HB).Das deutsche Handwerk läuft nach wie vor der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hinterher.Dies sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp am Mittwoch in Bonn.Gleichwohl rechnet der ZDH in diesem Jahr aufgrund der konjunkturellen Erholung für die bundesweit 840 000 Handwerksbetriebe mit einem Umsatzplus von im Schnitt 1,5 bis zwei Prozent.Im Frühjahr war der ZDH bei den Erlösen noch von einer Steigerung um ein Prozent ausgegangen.Die leichte Erholung werde sich am Arbeitsmarkt bemerkbar machen.

Der ZDH erwartet, daß 1998 voraussichtlich 50 000 neue Stellen geschaffen werden.Diese positiven Zahlen dürften aber nicht davon ablenken, daß die strukturellen Defizite unverzüglich beseitigt werden müßten, sagte Philipp."Nur eine große Steuerreform und ein Umbau der sozialen Sicherungssysteme helfen, die Probleme zu lösen." Im übrigen sprach sich der ZDH-Präsident für eine weitere Anhebung des Schwellenwerts von zehn auf 20 Mitarbeiter im Kündigungsschutz aus, um im Handwerk weitere Stellen zu schaffen.Schon die Anhebung von fünf auf zehn zum 1.Oktober 1996 habe im Handwerk zu 20 000 neuen Stellen geführt, sagte Philipp.Der Vorsitzende der IG-Bergbau, Chemie, Energie (BCE), Hubertus Schmoldt, lehnte die Forderung nach einer neuerlichen Lockerung des Kündigungsschutzes ab.Das Handwerk solle erst einmal die 1996 für den Fall eines höheren Schwellenwertes versprochenen 500 000 Arbeitsplätze schaffen, meinte Schmoldt.

Kritisch steht Philipp Überlegungen gegenüber, tarifliche Rentenfonds als neues Element der Altersvorsorge einzuführen."Damit werden die Tarifverträge unnötig überfrachtet und den Unternehmen zusätzliche Lasten auferlegt." Sinnvoll seien statt dessen die Verwendung vermögenswirksamer Leistungen für Lebensversicherungen.Denn neben der gesetzlichen Rente, die künftig nur noch eine Basissicherung gewährleisten könne, müßten in den nächsten Jahren stärker als bisher private und betriebliche Altersversorgung zum individuell gewünschten Lebensstandard beitragen.

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