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Ziele 2011: Berliner Bank will wieder wachsen

"Alle Zeichen stehen auf Wachstum", sagt der Geschäftsführer der Berliner Bank. Verwunderlich ist das nicht - die Schrumpfkur im abgelaufenen Jahr war umfassend.

Frank Gilly steht in der Sonne auf der Dachterrasse der Berliner Bank in der Hardenbergstraße und erinnert sich an den letzten Sommer. Am 30. Juni gegen Mitternacht stand er genau an dieser Stelle, mit einem Glas in der Hand. Er hatte gerade die Nachricht bekommen, dass 2,3 Millionen Daten der Berliner Bank auf das Computersystem der Deutschen Bank übertragen worden waren.

Seitdem ist die Berliner Bank endgültig eine Niederlassung der Konzernmutter. Frank Gilly ist seit Anfang des Jahres Vorsitzender der Geschäftsleitung. Der gebürtige Berliner und Vater von zwei erwachsenen Kindern ist seit über zehn Jahren bei der Berliner Bank. 2007 hat er den Verkaufsprozess mitgeleitet, seitdem als Privatkundenvorstand die Umstellung auf das neue System begleitet.

„2010 war ein herausforderndes Jahr für Mitarbeiter wie Kunden“, sagt Gilly. Die Zahl der Jobs bei der Berliner Bank sei von rund 1100 auf 760 reduziert worden, wobei 250 Mitarbeiter in den Konzern Deutsche Bank gewechselt seien. Die verbliebenen Mitarbeiter hätten insgesamt 3000 Qualifizierungstage absolvieren müssen, um das neue Computersystem zu lernen. Die Zusammenlegung der IT-Systeme, mit der das Unternehmen 30 Prozent der Kosten einsparen will, war auch für die Kunden mühselig. 350 000 Karten wurden ausgetauscht, die alte Bankleitzahl verschwand, es gab neue Pin- und Kontonummern. Vor allem für die Firmenkunden war das Prozedere „vielleicht komplexer, als wir uns das am Anfang vorgestellt hatten“, gibt Gilly zu. Dafür könnten die Kunden jetzt kostenlos auf alle Automaten der Deutsche-Bank-Gruppe zurückgreifen. Die Gesamtkundenzahl sei mit 348 000 konstant geblieben.

Das Geschäftsvolumen sei im vergangenen Jahr von 9,6 Milliarden Euro auf neun Milliarden gesunken, auch weil große Unternehmenskunden an die Deutsche Bank empfohlen wurden. Das Jahr 2011 sei bisher erfolgreich gewesen, „jetzt stehen alle Zeichen auf Wachstum“, sagt Gilly. Neukunden will die Berliner Bank unter anderem mit mobilen Vetriebsmitarbeitern gewinnen, die Kunden in Gebieten ansprechen, in denen die Bank keine Filialen hat. Die 61 Standorte sollen aber erhalten bleiben, genau so wie der Name Berliner Bank.

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