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Wirtschaft: Zu viel Milch

Weniger Exportsubventionen ändern nichts am Dumpingpreis

Als die Milchseen und Butterberge Mitte der 80er Jahre ein geradezu sagenhaftes Ausmaß angenommen hatten, zog die Europäische Union die Notbremse. Damals wurde die Milchquotenregelung eingeführt, also eine Höchstmenge für die Produktion. Allerdings liegt diese garantierte Höchstmenge um rund 20 Prozent höher als der Milchverbrauch im europäischen Binnenmarkt. Deshalb gibt es noch immer eine so genannte Intervention. Das heißt, wenn der Milchpreis unter eine bestimmte Grenze fällt, werden die Überschüsse in Form von Butter und Magermilchpulver zu einem garantierten Stützpreis aufgekauft und mit der Zugabe einer Exportsubvention auf dem Weltmarkt verkauft. Nach Informationen des Europaabgeordneten Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf bestreitet die EU mit diesen Überschüssen 40 bis 50 Prozent des Weltmarktes. Die nun vorgelegte Neuregelung sieht eine Kürzung der Exportsubvention vor. Da aber gleichzeitig der Stützpreis sinkt und die Quote erhöht wird, dürfte der Effekt auf dem Weltmarkt derselbe sein: Die EU verkauft ihre Überschüsse zu Dumpingpreisen. Für diese Praxis wird sie schon lange von der Welthandelsorganisation kritisiert. deh

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