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Wirtschaft: Zweifel am Nachfolger Crommes Lehner soll Aufsichtsrat von Thyssen-Krupp leiten

Berlin - Ein Befreiungsschlag war das nicht: Ein paar Tage nach dem Rücktritt von Gerhard Cromme provoziert der Nachfolger an der Spitze des Thyssen- Krupp-Aufsichtsrats missbilligende Stellungnahmen. „Wir hatten uns einen Kandidaten von außen gewünscht“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, am Donnerstag über Ulrich Lehner.

Berlin - Ein Befreiungsschlag war das nicht: Ein paar Tage nach dem Rücktritt von Gerhard Cromme provoziert der Nachfolger an der Spitze des Thyssen- Krupp-Aufsichtsrats missbilligende Stellungnahmen. „Wir hatten uns einen Kandidaten von außen gewünscht“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW), Thomas Hechtfischer, am Donnerstag über Ulrich Lehner. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hatten, wie berichtet, am Mittwoch Lehner als neuen Vorsitzenden nominiert. Die Wahl des ehemaligen Henkel-Chefs steht an für den 19. März.

Lehner gehört dem Aufsichtsrat des Essener Konzerns seit 2008 an. Angesichts der schwierigen Lage von Thyssen-Krupp – Milliardenverluste im Stahlbereich, Kartellverfahren und Korruptionsverdacht – habe man sich „für eine interne Lösung entschieden“. Mit „man“ ist vor allem Berthold Beitz gemeint. Der 99-Jährige ist Chef der Krupp-Stiftung, die mit gut 25 Prozent der größte Thyssen-Krupp-Aktionär ist.

Beitz hatte Ende vergangener Woche seinen langjährigen Spitzenmanager Cromme fallengelassen. Cromme war ein Dutzend Jahre an der Spitze des Aufsichtsrats; in diese Zeit fallen unter anderem die Entscheidungen über den Bau neuer Stahlwerke in Brasilien und den USA, die zu Milliardengräbern wurden und schnellstmöglich vom Vorstandsvorsitzenden Heinrich Hiesinger verkauft werden sollen. Hiesinger hat inzwischen einen „Kulturwandel“ im Konzern ausgerufen. Dabei soll ihm Lehner helfen. Der Manager, der auch den Aufsichtsrat der Telekom leitet, war zuletzt als Novartis-Verwaltungsrat wegen einer 60-Millionen-Euro-Abfindung für Novartis-Chef Vasella ins Gerede gekommen. alf/rtr

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