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Wissenschaftsstars an der TU Berlin: Diese berühmten Forscher hielten bereits eine Queen's Lecture

Von Krebsforschung bis zum "Schöpfer" des Klonschafs Dolly - diese Wissenschaftler kamen in den letzten Jahren nach Berlin.

Bis zu 2000 Zuhörerinnen und Zuhörer finden sich seit 17 Jahren jährlich im TU-Hauptgebäude ein, um sich bei der Queen’s Lecture von einem renommierten Forscher aus England auf eine Reise in dessen wissenschaftliche Welt mitnehmen zu lassen.

Nachhaltigkeit und Politik

John Krebs
John Krebs

© University of Oxford

Den Anfang machte 1997 John Richard Krebs, britischer Zoologe, Ornithologe und Verhaltensforscher von der Universität Oxford und damals Geschäftsführer des Natural Environmental Research Council. In einer Zeit, in der der Begriff „Nachhaltigkeit“ noch relativ neu auf der politischen Agenda war, forderte er von den Wissenschaften – genauer von den Umweltwissenschaften – einen Beitrag zu nachhaltiger Politik und Ressourcenschonung. Damals noch Professor John R. Krebs, wurde er inzwischen von der Queen geadelt, heißt nun Sir John R. Krebs und hält unter anderem 16 Ehrendoktorwürden.

Gehirn der Zukunft

Susan Greenfield
Susan Greenfield

© Wikipedia/National Assembly for Wales

Als Susan Greenfield im Jahr 2000 an die TU Berlin kam, um über das Gehirn der Zukunft zu sprechen, stand die Entschlüsselung des menschlichen Genoms kurz bevor. Das leiste auch den Neurowissenschaften Vorschub, dem Verständnis des menschlichen Gehirns, so ihre These. Und sie ging noch weiter. Sie prophezeite, dass damit und mit der Entwicklung weiterer Technologien auch Gehirntransplantationen in greifbare Nähe gerückt seien. Die Pharmakologin kam ebenfalls von der Universität Oxford. Der „Guardian“ zählt Greenfield heute zu den einflussreichsten Frauen Großbritanniens.

Klonschaf „Dolly“

Ian Wilmut
Ian Wilmut

© Roslin Institute

Spektakulär war im Jahr 2003 das Auftreten des Agrarwissenschaftlers und Genetikers Ian Wilmut vom Roslin-Institut in Schottland. Wenige Jahre zuvor war sein wissenschaftliches „Baby“, zur Welt gekommen: das Klonschaf „Dolly“. Das erste große Säugetier, das aus der genetischen Information einer erwachsenen Eizelle neu erschaffen worden war. Es hatte weltweite Diskussionen um die Ethik dieser Technologie ausgelöst. In seinem Vortrag wandte sich Ian Wilmut jedoch entschieden gegen Klonversuche am Menschen.

Göttliche Würfel

Ian Stewart
Ian Stewart

© privat

„Brauchen wir überhaupt Mathematiker?“, fragte 2008 Ian Stewart an der TU Berlin, der Universität, die mit dem Kompetenzzentrum „Matheon“ inzwischen weltweite Bekanntheit auf dem Gebiet erworben hatte. Unterhaltsam und verständlich bewies der Mathematik-Professor und erfolgreiche Schriftsteller von der Universität von Warwick, Direktor des dortigen Mathematics Awareness Center, dass das öffentliche Leben ohne Mathematik undenkbar wäre: Internet, Verkehr, Lebensmittelproduktion – in allem stecke Mathematik. Mit geistreichen, aber doch volksnahen und witzigen Büchern wie „Das Rätsel der Schneeflocke“ oder „Spielt Gott Würfel?“ verfolgt Ian Stewart, unter anderem Mitglied der Royal Society, bis heute das Ziel, die Unverzichtbarkeit und die Schönheit dieser Wissenschaft populär zu machen.

Mäuse, Menschen, Medizin

Martin Evans
Martin Evans

© Cardiff University

Martin Evans war der erste Wissenschaftler, der embryonale Stammzellen identifiziert hat. Dafür wurden er und zwei weitere Forscher 2007 mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. An die TU Berlin kam er 2010. Evans erklärte dem staunenden Publikum, wie bei Mäusen gezielt bestimmte Gene ein- und ausgeschaltet werden, und wie die Menschen davon profitieren können. Diese „Knock-out“-Mäuse sind längst zu einem zentralen Werkzeug in der internationalen Genforschung geworden. Mit Evans’ Methode können heute fast alle physiologischen Aspekte von Säugern genau studiert werden.

Dieser Text ist einer Beilage der TU Berlin entnommen, die in Kooperation mit dem Tagesspiegel entstand.

Patricia Pätzold

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