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AhA: Warum ist die Sonne kugelrund?

Wenn die Sonne tief am Horizont steht, gerät sie etwas aus der Form. Sie sieht abgeplattet aus.

Wenn die Sonne tief am Horizont steht, gerät sie etwas aus der Form. Sie sieht abgeplattet aus. Beim Durchgang durch die Atmosphäre wird ihr Licht zum Erdboden hin abgelenkt. Und je länger der Weg der Strahlen durch die Atmosphäre, umso stärker der Effekt. Am Horizont macht sich das bemerkbar: Das Licht vom unteren Sonnenrand wird stärker gebrochen als vom oberen, die Sonne erscheint flacher.

Tatsächlich ist sie kugelrund. Selbst mit Satellitenmessungen gelingt es kaum, Unregelmäßigkeiten auszumachen. Der Sonnenball ist viel ebenmäßiger als Erde, Mond und sämtliche Planeten.

Sie alle werden von der Schwerkraft zusammengehalten. „Diese Kraft wirkt in alle Richtungen gleich und würde aus allen Himmelskörpern Kugeln machen“, sagt Werner Curdt vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau. Aber Planeten sind keine vollkommenen Kugeln. Ein Grund dafür: Sie stehen nicht still, sondern drehen sich um ihre Achse. „Dabei erfährt die Materie, die weiter von der Drehachse entfernt ist, größere Fliehkräfte.“

Infolgedessen sind Planeten am Äquator ausgedehnter als an den Polen. Der Durchmesser der Erde beträgt am Äquator 12 756 Kilometer, von Pol zu Pol sind es 43 Kilometer weniger. Mit bloßem Auge, etwa auf Satellitenfotos der Erde, ist diese kleine Differenz nicht wahrnehmbar. Anders bei den schnell rotierenden Gasplaneten Jupiter und Saturn. Sie sind weniger rund. Der Saturn misst am Äquator 120 000 Kilometer, der Poldurchmesser ist sichtbare 12 000 Kilometer kleiner. Auch die Sonne rotiert, aber gemächlich: im Monatsrhythmus. Die Fliehkraft ist klein im Verhältnis zur Schwerkraft, eine Abflachung der Pole fast nicht messbar. Bei einem Sonnendurchmesser von 1,4 Millionen Kilometern beträgt die Abflachung nur wenige Kilometer. Thomas de Padova

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