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AhA: Warum tun Fische kein Auge zu?

Ob Goldfisch und Koi-Karpfen auch Siesta machen? Schwer zu erkennen. Obschon sie ruhig im Wasser liegen oder sich still am Boden des Aquariums aufhalten, sind ihre Augen immer geöffnet.

Bei uns Menschen blenden die geschlossenen Lider Lichtreflexe aus und schützen die Augen vor Fremdkörpern. Ihre wichtigste Funktion aber: Der Lidschlag bewahrt die Hornhaut davor auszutrocknen. Stünden die Augen immer offen, wäre der schützende Tränenfilm schnell verdunstet. Nachts wäre ein ständiges Blinzeln womöglich äußerst lästig, die Lider schließen sich.

Fische brauchen die Augen nicht eigens zu befeuchten und haben deshalb auch keine Hautfalte entwickelt. Als Wasserbewohner kommen sie seit jeher ohne Augenlider aus. Eine Ausnahme bilden verschiedene Haiarten, die ihre Augen bei Gefahr mit einer Nickhaut schützen.

Das aber bedeutet nicht, dass Fische nicht schlafen würden. Quappe, Zander und Barsche zum Beispiel sind Raubfische, die in der Dämmerung aktiv werden. Mit einem guten Fang können sie ihren Nahrungsbedarf schnell decken und legen anschließend lange Ruhephasen ein. „Wenn Barsche ruhen, stützen sie sich mit den Flossen am Boden oder an einer Pflanze ab“, sagt Georg Staaks vom Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei. „Die Quappe liegt fast regungslos in einem Unterschlupf am Boden und erschrickt beinahe, wenn man sie anstößt.“

Beutefische wie kleine Moderlieschen oder Plötzen können sich einen solchen Tiefschlaf nicht leisten. Sie sind den ganzen Tag auf Nahrungssuche, fressen Wasserpflanzen und diverse Kleintiere. „Nachts behalten sie etwa zehn Prozent ihrer Aktivität bei“, sagt Staaks. Sie führen weiterhin Schwimmbewegungen aus und sind schon bei kleinen Störungen hellwach. Thomas de Padova

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