zum Hauptinhalt

ANHÖRUNG IM BUNDESTAG: „Wir brauchen 10 000 neue Stellen für junge Forscher“

Bei einer Anhörung im Bundestag haben Vertreter aus der Wissenschaft bessere Bedingungen für Nachwuchsforscher in Deutschland gefordert.

Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, erklärte, es gebe prinzipiell zu wenig Stellen für junge Wissenschaftler. Vor allem gebe es noch viel zu selten Stellen mit einer gesicherten Perspektive für eine Professur. Forscher müssten besser Beruf und Familie vereinbaren können. Wintermantel fragte die Abgeordneten: „Warum sollte sich eine Frau auf dieses Geschäft einlassen, wenn ihre Kinder nicht betreut werden und sie an den Hochschulen keine Chance auf eine Dauerstellung bekommt?“

Andreas Keller aus dem Hauptvorstand der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) appellierte an Bund und Länder, ein Programm für Nachwuchsforscher mit 10 000 Stellen aufzulegen, die als Option mit einem Tenure Track ausgestattet seien.

Allerdings zeigte vor kurzem eine Studie zum Elitewettbewerb der deutschen Universitäten, dass die Hochschulen Schwierigkeiten haben, viele der im Rahmen des Wettbewerbs neu geschaffenen Stellen zu besetzen. Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), führte das darauf zurück, dass Nachwuchswissenschaftler in Deutschland im internationalen Vergleich viel zu schlecht bezahlt werden. Ein promovierter Nachwuchswissenschaftler werde daher eher in die Wirtschaft wechseln. Die DFG fordere eine Steigerung der Mittel für die Exzellenzinitiative um 30 Prozent, damit die Nachwuchswissenschaftler, die in der ersten Runde des Wettbewerbs eingestellt worden seien, für die Zukunft eine Karrierechance haben. Helmut Schwarz, Präsident der Humboldt-Stiftung sagte, die Bezahlung der Nachwuchswissenschaftler müsse sich an den Maßstäben des Auslands orientieren und nicht am innerdeutschen Vergleich zwischen Göttingen und Heidelberg.

Die SPD-Bundestagsfraktion forderte als Reaktion auf die Anhörung ein neues Bundesprogramm zum Ausbau der Juniorprofessuren.U.S.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false