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Wissen: „Aus für Bremer Jacobs-Uni wahrscheinlich“

Nach dem Rückzug ihres Präsidenten steht die private Jacobs-Universität in Bremen vor dem Aus. Das denkt der Neurobiologe Günther Zupanc, der 2001 als einer der ersten Professoren an die frisch gegründete Uni kam.

Nach dem Rückzug ihres Präsidenten steht die private Jacobs-Universität in Bremen vor dem Aus. Das denkt der Neurobiologe Günther Zupanc, der 2001 als einer der ersten Professoren an die frisch gegründete Uni kam. Mit dem Rückzug von Präsident Heinz-Otto Peitgen sei das Ende für die Uni „wahrscheinlich“, schreibt Zupanc in der „Süddeutschen“. Die Bremer Vorgänge signalisierten das Ende einer „Vision“: „private Volluniversitäten in Deutschland zu etablieren, die ohne staatliche Hilfe bestehen.“

Bereits die Gründung 2001 unterstützte das Land Bremen mit einem Zuschuss von 230 Millionen DM. Zupanc berichtet, zu Beginn seien junge Professoren mit Gehältern gelockt worden, „die teils doppelt so hoch waren wie an staatlichen Unis“. Es sei aber nie genug privates Geld zusammengekommen, um den Betrieb zu finanzieren. Zupanc macht dafür unter anderem die geringe Spendenbereitschaft der Deutschen für Bildung verantwortlich. Selbst die Großspende des Milliardärs Klaus Jacobs aus dem Jahr 2006 habe „einen Haken“ gehabt: Eine Einmalzahlung von 125 Millionen Euro sei nie angekommen, weil die Uni das vertraglich geregelte Ziel verfehlte, bis 2011 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.

Mit der finanziellen Krise kam dann „ein Exodus von Professoren“, schreibt Zupanc. Dauerhaft könne die Uni nur mit staatlichen Zuschüssen überleben, was aber unwahrscheinlich sei. Bremen hat bereits angekündigt, ab 2018 nichts mehr für die Uni zahlen zu wollen. Radikale Einsparungen an Fächern oder Stipendien würde aber „alles zerstören, was bei der Gründung im Fokus stand“. tiw

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