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Wissen: Außerirdische Gen-Bausteine entdeckt?

Ein britisches Forscherteam hat eine möglicherweise bahnbrechende Untersuchung eines vor 40 Jahren in Australien niedergegangenen Meteoriten vorgelegt.

Nach einem Bericht im Fachblatt „Earth and Planetary Science Letters“ (Band 270, Seite 130) könnten die ersten Moleküle zum Aufbau des genetischen Materials auf der Erde vor vier Milliarden Jahren mit Meteoriten aus dem All gekommen sein. Den Forschern sei es gelungen nachzuweisen, dass zwei in dem Meteoriten gefundene Nukleobasen tatsächlich aus dem Weltall stammen und nicht erst auf der Erde in den Stein gelangt sind.

„Das frühe Leben auf der Erde könnte also Nukleobasen aus Meteoriten aufgenommen und für den genetischen Code verwendet haben“, erläutert Zita Martins vom Imperial College, die das Forscherteam leitet. Ihr Kollege Mark Sephton ergänzt: „Die entscheidenden Bestandteile des Lebens könnten demnach im Kosmos weit verbreitet sein. Damit ist es auch wahrscheinlich, dass überall dort Leben entsteht, wo die richtigen chemischen Bedingungen herrschen.“

Unterdessen haben Astronomen in unserer Galaxie drei Super-Erden entdeckt, die denselben Stern umkreisen. Der Stern HD 40307 sei unserer Sonne ähnlich, und die kleinste der drei Super-Erden habe nur die rund vierfache Masse der Erde, teilte die Europäische Südsternwarte (Eso) am Montag in Garching mit. Als Super-Erden werden alle Planeten außerhalb unseres Sonnensystems mit der ein- bis 15-fachen Masse der Erde bezeichnet.

Der nun untersuchte Stern befinde sich 42 Lichtjahre von der Erde entfernt in Richtung der Südsternbilder Dorado und Pictor. Die drei Exoplaneten umkreisen ihren Stern wesentlich schneller als unser Heimatplanet die Sonne: Einer schafft es in 4,3 Tagen, der zweite in 9,6 und der dritte in 20,4 Tagen. Seit der ersten Entdeckung eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems im Jahr 1995 wurden mehr als 300 weitere Exoplaneten gefunden. Die meisten sind allerdings lebensfeindliche Gasriesen wie Jupiter oder Saturn.

Die neue Entdeckung gelang mit dem Harps-Spektrograph auf dem 3,6-Meter-Teleskop der Eso im chilenischen La Silla. Damit „können wir nun kleinere Planeten mit der zwei- bis zehnfachen Masse der Erde erspähen“, sagte Stéphane Udry vom Observatorium der Uni Genf auf der Konferenz „Extra Solar Super-Earths“ im französischen Nantes. wsa/dpa

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