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Wissen: Ein Jahr Frist für Versuche an Affen

Die umstrittenen Affenversuche an der Universität Bremen dürfen vorerst weitergehen. Das örtliche Oberverwaltungsgericht (OVG) hat am Freitag die zunächst bis Ende November befristete Versuchsgenehmigung um ein Jahr verlängert.

Die umstrittenen Affenversuche an der Universität Bremen dürfen vorerst weitergehen. Das örtliche Oberverwaltungsgericht (OVG) hat am Freitag die zunächst bis Ende November befristete Versuchsgenehmigung um ein Jahr verlängert. Die Richter verhinderten mit ihrem Eilbeschluss, dass die Wissenschaftler ihre Versuche abbrechen müssten, noch bevor endgültig über deren Rechtmäßigkeit entschieden wurde.

Die Bremer Tierschutzbehörde hatte die Experimente mit lebenden Makaken seit 1998 wiederholt genehmigt, verweigerte dann aber 2008 eine Fortsetzung. Begründet wurde dies unter anderem mit der inzwischen gewandelten gesellschaftlichen Bewertung von Affenversuchen. Doch das Bremer Verwaltungsgericht hielt die Begründung für „sachwidrig“ und verlängerte die Genehmigung 2010 vorläufig bis Ende November 2011.

Die Behörde legte daraufhin Berufung beim OVG ein. Weil der Rechtsstreit dort noch anhängig ist, verlängerten die Richter jetzt die Genehmigung um ein weiteres Jahr. Zur Begründung hieß es, ein Abbruch der Versuche noch vor einem endgültigen Urteil „würde den Erfolg der bislang unternommenen Forschungsanstrengungen in großen Teilen vereiteln oder zumindest beeinträchtigen“.

Bei der Entscheidung ging es nur um bereits laufende Versuche. Neue Experimente, die Anfang des Monats von der Universität beantragt und von der Gesundheitsbehörde abgelehnt worden waren, wurden nicht berücksichtigt.

Bei den aktuellen Untersuchungen werden die zwei Dutzend Makaken fixiert und müssen auf Computerbilder reagieren. Feine in den Kopf eingeführte Elektroden messen dabei die Gehirnströme. Die Experimente dienen der Grundlagenforschung, sollen aber auch Anstöße für die Epilepsie-Behandlung oder zur Steuerung von Prothesen geben. stg

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