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Wissen: Ein Mathematiker von Welt

TU-Professor leitet internationale Vereinigung

Martin Grötschel wird ab 2007 für vier Jahre das Amt des Generalsekretärs der Internationalen Mathematikervereinigung (IMU) übernehmen. Die IMU ist der Weltverband der Mathematiker. Damit wechselt das IMU-Sekretariat aus Princeton nach Berlin. Der 58-jährige Professor lehrt und forscht an der TU Berlin, ist Vizepräsident des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik in Berlin-Dahlem und seit 2002 Sprecher des Forschungszentrums Matheon „Mathematik für Schlüsseltechnologien“, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft ins Leben gerufen hat. Ziel seiner Arbeit werde sein, sagte Grötschel nach seiner Wahl, die Mathematik in den Entwicklungsländern zu fördern und die mathematische Literatur aller Zeiten elektronisch verfügbar zu machen.

Die IMU will sich auch ein zeitgemäßes Image geben. Bereits 2004 wurde ein internationaler Wettbewerb für ein neues Logo ausgeschrieben. Gewonnen hat ihn John Sullivan, Experte für Visualisierung und Kollege Grötschels an der TU Berlin. Sein Entwurf baut auf den so genannten Borromäischen Ringen auf. Darunter versteht man drei Ringe, die nicht voneinander gelöst werden können - entfernt man einen, so liegen die beiden anderen offen und unverbunden da. Das heißt, die Ringe sind paarweise unverschlungen, als ebene Figur kann man diese kleine Zauberei nicht darstellen. Das italienische Adelsgeschlecht verwendete die Ringe in seinem Familienwappen. In Japan gelten sie von Alters her als Symbol der Vernetzung. In der katholischen Kirche stehen sie für die Gemeinschaft und Einigkeit der Gemeinde. Für John Sullivan sind die Ringe das Symbol der weltweiten Mathematikergilde.

Am Berliner Matheon widmet er sich der mathematischen Visualisierung, der Computergrafik und geometrischen Modellen. Seine Arbeiten sind nicht nur die Grundlage für dreidimensionale Darstellungen in der Wissenschaft, sondern auch für animierte Kinofilme und Computerspiele. sn/HS

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