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Flüssigkeitsverlust: Warum warme Getränke bei Hitze helfen

Weder eiskalte noch heiße Getränke helfen dem Körper bei hohen Temperaturen. Warmes kann jedoch durchaus hilfreich sein.

Für Elefanten ist die Trockenzeit heikel. Sie überstehen die niederschlagsarme Periode nur, wenn sie genügend Wasserstellen finden. Obschon sie nicht schwitzen, benötigen Elefanten 100 bis 150 Liter Wasser am Tag. Auch ein Kamel kann bis zu 150 Liter Wasser auf einmal trinken – damit kommt es allerdings bis zu vierzehn Tage über die Runden.

Im Vergleich dazu sind die 1,5 bis 2 Liter Wasser, die unsereins am Tag trinken sollte, bescheiden. Aber auch wir müssen unsere Wasserbalance ständig aufrechterhalten. Schließlich besteht unser Körper zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Es ist wesentlicher Bestandteil unserer Zellen, löst und transportiert Nährstoffe und reguliert, durch Schwitzen, unsere Körpertemperatur.

Im Unterschied zu Elefant und Kamel sondern wir bei Hitze Schweiß ab. Verdunstet dieser, kühlt er die Haut. Abgesehen vom Schwitzen, verlieren wir Wasser auch über den Urin und den Atem.

„Gerade im Sommer ist es daher wichtig, kontinuierlich Flüssigkeit zu sich zu nehmen“, sagt Peter Stehle, Ernährungsphysiologe an der Universität Bonn. Fruchtsäfte oder Bier seien zum Durstlöschen wenig geeignet. „Beim Trinken geht es um Wasserzufuhr, nicht um eine Energiezufuhr, die unser Körper dann nicht braucht.“ Vorzuziehen seien deshalb Wasser oder Mineralwasser.

Die Getränke sollten weder heiß noch eiskalt sein. Denn im Körper müssen kühle Getränke erwärmt, heiße gekühlt werden. Eiskalte Getränke bei äußerer Hitze geben unserem Körper das falsche Signal: zusätzliche Wärme zu produzieren. Trinken wir hingegen heiße Getränke, geraten wir zu stark ins Schwitzen. Dann wird es noch schwerer, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Trotzdem kann warmer Tee eine gute Ergänzung sein. In südlichen Ländern ist oft zu beobachten, dass Menschen ständig warmen Tee in kleinen Schlucken trinken, wodurch sie ein leichtes Schwitzen in Gang halten und so die Abkühlung des Körpers unterstützen. Das scheint physiologisch sinnvoll, die Tradition hat dort aber auch einen anderen Hintergrund: den Mangel an sauberem Trinkwasser. Wer Wasser vor dem Trinken kocht, tötet Mirkoorganismen ab und kann sicher sein, keimfreies Wasser zu sich zu nehmen. Thomas de Padova

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