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Forschung: Frühgeburt mit Spätfolgen

Kinder, die zu früh zur Welt gekommen sind, haben später im Durchschnitt weniger Nachkommen und einen niedrigeren Bildungsstand. Zudem ist für frühgeborene Frauen das Risiko doppelt so hoch, ihr eigenes Kind zu früh zu bekommen.

Kinder, die zu früh zur Welt gekommen sind, haben später im Durchschnitt weniger Nachkommen und einen niedrigeren Bildungsstand. Zudem ist für frühgeborene Frauen das Risiko doppelt so hoch, ihr eigenes Kind zu früh zu bekommen. Darauf weisen die Ergebnisse einer Studie der Duke-Universität in Durham, USA, und der norwegischen Universität Bergen hin. Die Mediziner analysierten die Daten von mehr als einer Million Menschen aus dem norwegischen Geburtsregister im Zeitraum von 1967 bis 1988 und veröffentlichten die Ergebnisse im US- Fachblatt „Jama“ (Band 299, Seite 1429).

Rund 60 400 der Babys, also fünf Prozent, kamen vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und gelten damit als Frühgeburten. Eine reguläre Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Die Forscher ermittelten zunächst die Sterblichkeitsrate und verglichen dann die in Statistiken erfassten Koordinaten zu Nachkommenschaft und Schulabschluss bis ins Jahr 2004. Von 2068 in der 22. bis 27. Woche geborenen Mädchen waren 1 109 Totgeburten, 667 starben vor dem ersten Geburtstag. Fünf von den 292 zunächst überlebenden Mädchen starben vor dem sechsten Lebensjahr. Die Sterblichkeitsrate liegt damit bei 1,7 Prozent – bei zum richtigen Zeitpunkt geborenen Jungen und Mädchen liegt sie im gleichen Alterszeitraum bei 0,2 bis 0,3 Prozent.

Die Forscher stellten zudem fest: Je früher ein Mensch zur Welt kam, desto weniger Nachkommen hatte er später, und umso geringer war seine Schulbildung. Während 24,7 Prozent der nach einer regulären Schwangerschaft geborenen Frauen nicht die Hochschulreife erlangten, waren es bei in der 28. bis 32. Woche geborenen 32,2 Prozent. Der relativ geringe Grad an Fortpflanzung und Schulbildung sei aber nicht unbedingt eine direkte Folge der verkürzten Schwangerschaft. Auch andere sozioökonomische Faktoren, wie etwa der Bildungsgrad der Eltern, spielten eine Rolle. brr

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