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Besser lernen. Ginge es nach dem Wissenschaftsrat, könnte eine neue Förderorganisation die Lehre an Hochschulen verbessern. Die Hochschulrektoren halten davon nichts.

© Waltraud Grubitzsch/dpa-Zentralbild/dpa

Debatte um Uni-Lehre: Gegen ein neues Institut zur Förderung der Lehre

Die Hochschulrektoren lehnen den jüngsten Vorschlag des Wissenschaftsrats ab. Statt neuer Wettbewerbe bräuchten die Hochschulen eine verlässliche Finanzierung.

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hält nichts von dem jüngsten Vorschlag des Wissenschaftsrats, eine neue Organisation zur Förderung der Hochschullehre einzurichten. „Wir brauchen jetzt und auch nach 2020 keine neuen Institutionen, sondern vor allem eine klar konzipierte, verlässliche Hochschulfinanzierung in gemeinsamer Verantwortung von Ländern und Bund“, erklärte HRK-Präsident Horst Hippler am Dienstag bei der Mitgliederversammlung der HRK in Bielefeld. „Eine dauerhaft wettbewerbliche Förderung von Lehre wäre ein zweifelhaftes Unterfangen.“ An den Hochschulen fehle seit langem die Grundsicherung ihrer Lehrkapazitäten. Unter diesen Umständen wäre eine institutionell verwaltete Programmförderung „das politisch völlig falsche Signal“. Auch seien dem wettbewerblichen Vergleich von Lehre und Lehrprojekten Grenzen gesetzt.

Der Wissenschaftsrat hatte vor einer Woche vorgeschlagen, nach dem Jahr 2020, wenn der Qualitätspakt Lehre ausläuft, eine neue Förderorganisation für die Lehre einzurichten, die eine ähnliche finanzielle Ausstattung wie der Pakt haben soll. Dieser fördert innovative Projekte in der Lehre mit jährlich etwa 200 Millionen Euro. Die HRK betrachte die Lehre schon jetzt „selbstverständlich als eine ihrer Kernaufgaben“, erklärte Hippler.

Die HRK plädierte auf ihrer Mitgliederversammlung dafür, in allen Curricula eine internationale Dimension zu verankern. Allen Studierenden sollten auch an ihrem deutschen Studienort interkulturelles Verständnis und globale Perspektiven vermittelt werden. Zwar seien deutsche Studierende im internationalen Vergleich überdurchschnittlich mobil. Aber nicht alle würden einen Teil ihres Studiums im Ausland absolvieren.

Zahl der Promotionen an Fachhochschulen gestiegen

Die Zahl der Promotionen an Universitäten von Absolventen von Fachhochschulen ist nach Angaben der HRK bundesweit gestiegen. In den Prüfungsjahren 2012 bis 2014 seien 1245 solcher Promotionen abgeschlossen worden. Im Vergleich zu den Jahren 2009 bis 2011 sei dies ein Anstieg um 30 Prozent. Die HRK hatte alle deutschen Universitäten zu den beiden Themenkomplexen für die Prüfungsjahre 2012 bis 2014 befragt. Die HRK fragte auch nach Regelungen, die einen diskriminierungsfreien Zugang zur Promotion gewährleisten. Rund 90 Prozent der antwortenden Universitätsleitungen bestätigten die Existenz solcher Regelungen in den einschlägigen universitären Hochschulordnungen.

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