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Wissen: Große Gruppen, schlauere Tiere Lemuren können ihre Umwelt besser beurteilen

Familie und Freunde machen tatsächlich schlauer: Lemurenarten, die in größeren Sozialverbänden leben, können soziale Zusammenhänge deutlich besser einschätzen – etwa wann sie gesehen werden und wann nicht. Unbeobachtet schnappen sie sich eher einen Leckerbissen, als wenn sie sich beobachtet wissen, haben Anthropologen bei diesen Feuchtnasenaffen herausgefunden.

Familie und Freunde machen tatsächlich schlauer: Lemurenarten, die in größeren Sozialverbänden leben, können soziale Zusammenhänge deutlich besser einschätzen – etwa wann sie gesehen werden und wann nicht. Unbeobachtet schnappen sie sich eher einen Leckerbissen, als wenn sie sich beobachtet wissen, haben Anthropologen bei diesen Feuchtnasenaffen herausgefunden. Solche Fähigkeiten helfen beim Zusammenleben in größeren Gruppen, etwa dabei, sich Futter zu besorgen, ohne daran von anderen Gruppenmitgliedern gehindert werden zu können. Diese Art von sozialer Intelligenz sei unabhängig von der Gehirngröße, berichten die Forscher im Fachblatt „Plos One“.

„Die Daten liefern den Beweis dafür, dass es bei Primaten einen Zusammenhang gibt zwischen der Gruppengröße und sozialer Kognition“, schreiben Evan MacLean von der Duke University und Kollegen. Dies zeige, dass kognitive Evolution möglich ist, ohne dass sich gleichzeitig die Hirngröße verändern muss.

Die Forscher machten Verhaltensversuche mit sechs Lemurenarten, die in unterschiedlich großen Gruppen zusammenleben. Um mit dem Sozialleben verbundene Fähigkeiten zu beurteilen, testeten sie unter verschiedenen Bedingungen, ob die Tiere Futter von einem Tisch mit zwei Tellern stibitzten. Zum Beispiel saß neben jedem Teller je ein Student – einer hatte den Blick auf den Teller gerichtet, der andere nicht. In einem anderen Versuch waren die Augen oder der Mund durch eine schwarze Binde verdeckt.

Es stellte sich heraus: Lemurenarten wie der Katta, die für gewöhnlich in größeren Gruppen leben, besaßen ein deutlich besseres Gespür für mögliche Zuschauer. Sprangen sie auf den Tisch mit den Tellern, entschieden sie sich häufiger für den unbeobachteten als für den bewachten Happen. Die Bedeutung der schwarzen Binden hingegen konnten nur die wenigsten Tiere einschätzen. Den Forschern zufolge zeigen die Ergebnisse, dass die typische Größe der sozialen Gruppe vorhersagt, wie gut eine Art bei sozialer Kognition abschneidet. wsa

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