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Wissen: Gummidichtungen halten länger als gedacht

Ein Blick ins Mikroskop offenbart viele kleine Lücken – und doch hält die Dichtung die Flüssigkeit zurück. Eine Simulation deutscher Forscher zeigt, dass elastische Dichtungen selbst dann noch lückenlos halten, wenn nur 42 Prozent ihrer Fläche am Anschlussstück anliegen.

Ein Blick ins Mikroskop offenbart viele kleine Lücken – und doch hält die Dichtung die Flüssigkeit zurück. Eine Simulation deutscher Forscher zeigt, dass elastische Dichtungen selbst dann noch lückenlos halten, wenn nur 42 Prozent ihrer Fläche am Anschlussstück anliegen. Entgegen bisherigen Annahmen bleiben sie selbst mit mehr Lücken als Kontaktstellen dicht. Das liege daran, dass die Kontaktstellen sich so verbinden, dass sie möglichen Lecks den Weg abschneiden, erläutern Martin Müser vom Forschungszentrum Jülich und Team im Fachmagazin „Physical Review Letters“.

Sie vergleichen das Prinzip mit dem eines Käses. Auch ein Käselaib kann mehr Löcher als Käse beinhalten. Aber er enthält vorwiegend einzelne, voneinander getrennte Löcher und keine durchgehenden Gänge. Eine Flüssigkeit kann daher nicht von einer Seite bis zur anderen hindurchfließen. Auf ähnliche Weise sorge auch die elastische Dichtung dafür, dass es keine durchgehenden Lücken gebe und Flüssigkeit hindurchgelangt.

Nach Ansicht der Forscher könnte ihr Ergebnis helfen, die Durchlässigkeit vor allem von älteren Dichtungen besser einzuschätzen. Denn diese werden im Laufe der Zeit weniger elastisch und beginnen dann zu lecken. Wann dieser Punkt erreicht ist, lasse sich dank ihrer Simulation besser bestimmen, sagen Müser und Kollegen. Sie arbeiten bereits mit einem Unternehmen für Medizintechnik zusammen, um künftig die Dichtigkeit von Spritzen besser ermitteln zu können. Bei diesen sorgt ein Gummiring dafür, dass das flüssige Medikament nicht hinten aus der Spritze läuft, sondern in die hohle Nadel gepresst wird. dapd

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