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Ein Altbau, in dem Universitäts-Institute untergebracht sind.

© Rüthnick Architekten

Humboldt-Universität zu Berlin: Zuwachs für die Katholische Theologie

Das neugegründete Institut für Katholische Theologie der HU hat jetzt sechs Professuren - durch die Übernahme einer Stiftungsprofessur durch die Uni.

Bei einem Festakt in der Theologischen Fakultät hat das neue Institut für Katholische Theologie der Berliner Humboldt-Universität am Mittwochabend die Guardini-Professur für Religionsphilosophie und Theologische Ideengeschichte übernommen. Die vor 15 Jahren eingerichtete Stiftungsprofessur war bislang an die evangelische Fakultät angegliedert.

Es ist nun die sechste Professur des im Oktober eröffneten Instituts. Benannt ist sie nach Romano Guardini (1885-1968), einem der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Von 1923 bis zur Aufhebung 1939 durch die Nationalsozialisten hatte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität, Lehrveranstaltungen gehalten, die weit über die Hochschule hinaus beachtet wurden.

Bei dem Festakt dankte der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, den protestantischen Theologen für die bisherige „Beheimatung“ der Professur. Der Papst-Botschafter plädierte dafür, dass sie Fakultät und Institut künftig verbindet. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch nannte die bisherige Zuordnung ein „starkes Symbol ökumenischer Gastfreundschaft“.

Theologie "im Konzert der Wissenschaften"

Zudem würdigte Koch die von ihm nachdrücklich geförderte Gründung des Instituts. Dort würden die beiden katholischen Theologietraditionen der Hauptstadt „an einem Ort versammelt“. Der Erzbischof bezog sich damit außer auf die Guardini-Professur auch auf die Professuren des Seminars für Katholische Theologie an der Freien Universität, die in das Institut überführt wurden. Dies ermögliche, dass „die Präsenz der katholischen Theologie in Berlin im Konzert der Wissenschaften weiter gestärkt und zukunftsfest gemacht wird“.

Koch dankte Ludger Honnefelder, Edmund Runggaldier, Jean Greisch und Ugo Perone, seit 2004 Guardinis Nachfolger in der wiedererrichteten Professur. Sie hätten sie zu internationalem Ansehen geführt. Überdies lobte er die Katholischen Akademie und die Katholischen Studentengemeinde für die Begründung von Guardini-Lectures nach der friedlichen Revolution in der DDR. Damit hätten sie vor Errichtung der Professur an die Lehrtradition des Theologen angeknüpft, bevor die Guardini-Stiftung die Verantwortung für das Projekt der Professur übernommen habe.

Forschung zur Säkularisierung

Der Dekan der Theologischen Fakultät, Christoph Markschies, dankte der Deutschen Bischofskonferenz und dem Erzbistum Berlin dafür, dass sie die Professur nach einer Anschubförderung durch Stiftungen seit 2012 finanzieren. Die katholische Theologie sei eine „intellektuelle Bereicherung“ der Universität.

Der Präsident der Guardini-Stiftung, Michael Rutz, äußerte die Hoffnung, dass die Professur durch den nächsten Hochschulvertrag des Landes Berlin staatlich finanziert wird. Gründungsdirektor Johannes Helmrath sagte, die Guardini-Professur bereichere die Aufgabe des neuen Instituts, unter anderem die Folgen von Säkularisierung und Pluralismus zu erforschen. (KNA)

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