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Sauerstoffmangel: Immer mehr Fischen geht die Luft aus

In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der sauerstoffarmen Zonen in den Meeren um fast ein Drittel zugenommen. Die Ursache dafür sehen Forscher vor allem darin, dass immer mehr Nährstoffe – wie Düngemittel aus der Landwirtschaft – über Flüsse in die Meere gelangen.

Neben der Überfischung und der direkten Zerstörung mariner Lebensräume zähle der Sauerstoffmangel heute zu den größten Umweltproblemen der Meere, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Science“ (Band 321, Seite 929).

Die Sauerstoffarmut entsteht, weil der erhöhte Eintrag von Nährstoffen das Wachstum von Algen massiv fördert. Sinken abgestorbene Algen auf den Meeresboden, werden sie von Bakterien zersetzt. Dabei wird Sauerstoff verbraucht und der Sauerstoffgehalt des Wassers sinkt. Infolgedessen sterben zunächst die Lebewesen in Bodennähe, später auch die weiter oben lebenden Fische und Meeresbewohner.

Robert Diaz vom Virginia-Institut für Meereswissenschaften im US-Staat Virginia und Rutger Rosenberg von der Universität Göteborg in Schweden analysierten Studien aus den vergangenen Jahrzehnten, in denen sich Angaben zu Sauerstoffmangel in Meeren fanden. Nach ihren Ergebnissen waren 1995 noch 305 Meeresregionen betroffen, heute sind es mehr als 400. Die Gesamtfläche an diesen „Todeszonen“ erreiche heute mehr als 245 000 Quadratkilometer, das entspricht etwa zwei Dritteln Deutschlands. dpa

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