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Goldmelisse, auch Indianernessel oder Scharlach-Monarde

© imago images/Karina Hessland

Indianernessel ist „Staude des Jahres 2023“: Heil- und Gewürzpflanze mit leuchtendem Schopf

Die Monarde, auch Indianernessel genannt, ist lecker in der Teetasse und farbenprächtig im Beet. Die aus Amerika eingeführte Pflanze ist vor allem im Spätsommer auch bei Insekten beliebt.

Von Susanne Müller,epd

Mit ihrem gefransten Blütenkopf ist die Monarde ein Hingucker in Staudenbeeten – und auch in Salatschüsseln. Sie wurde vom Bund deutscher Staudengärtner zur „Staude des Jahres 2023“ ernannt. Die Pflanze, die auch als Indianernessel bekannt ist, setzt besonders im Spätsommer zwischen Juli und September Akzente im Garten – auch auf Gartenschauen wie der BUGA 23 in Mannheim. Einige Monarden zeigen ihre fedrigen Blütenschöpfe bereits ab Mai.

Dass die Lippenblütler-Pflanze Indianernessel heißt, kommt nicht nur vom fedrigen Schopf, sondern auch von ihrer ursprünglichen Herkunft. „Sie stammt aus Nordamerika“, erklärt Gartenbau-Ingenieurin Cornelia Pacalaj vom gartenbaulichen Lehr- und Versuchszentrum in Erfurt. Im Jahr 1569 beschrieb sie der spanische Arzt und Botaniker Nicolás Monardes erstmals in Europa. Der Naturforscher Carl von Linné taufte die Gattung später Monarda.

Heilpflanze gegen Bronchialleiden

Monardes untersuchte Pflanzen aus der „Neuen Welt“ auf ihre potenzielle Heilwirkung. Die Monarden kann man als Heil- und Gewürzpflanzen verwenden, beispielsweise für Tees gegen Bronchialleiden. Die aromatischen Blätter geben auch einen leckeren Teeaufguss, einfach so, als Erfrischung. Und die Blüten sind essbare Dekoration. Auf die Monarde in größerem Stil aufmerksam wurden Gartenliebhaber jedoch erst vor etwa 30 Jahren, „als der Trend zu weitläufigen Pflanzungen mit Präriestauden einsetzte“, berichtet Cornelia Pacalaj.

Mittlerweile ist das Monarden-Sortiment groß und wird jedes Jahr erweitert. Die Farbpalette reicht von Weiß und allerlei Pastelltönen bis zu knalligem Orange und Rot. Die Höhe der Stauden liegt zwischen etwa 40 und 140 Zentimetern. Grundlage der Züchtungen sind vor allem die auch als Goldmelisse bekannte Monarda didyma und Monarda fistulosa, die auch Wilde Bergamotte genannt wird. Während Monarda didyma besonders klare Farben zeige, seien Monarda fistulosa sehr robust und kämen besser mit Trockenheit klar. „Deshalb sind die allermeisten Sorten Kreuzungen aus beiden Arten“, sagt Pacalaj.

Die Pflanze brauche im Garten einen vollsonnigen bis maximal halbschattigen Platz mit nährstoffreichem, gut durchlässigem Boden, erläutert die Pflanzenexpertin. Dann blühe sie prächtig und sei auch eine gern besuchte Nahrungsquelle für Insekten. So sei es gar kein Schaden, dass die Indianernessel eigentlich gar keine heimische Pflanze ist. „Mitte Juni ist bei unseren heimischen Pflanzen die Hauptblütezeit schon vorbei“, erklärt Pacalaj. Später blühende Arten schlössen eine dann entstehende Pause für Insekten.

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