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Internetportal: Geschichte zum Selbermachen

Geschichtsunterricht muss nicht trocken sein. Das beweist das Bildungsportal "Deine Geschichte" der Kooperative Berlin und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Auf der Internetseite www.deinegeschichte.de können Schüler Video-, Audio- und Textbeiträge zum Thema Deutsch-Deutsche Geschichte ansehen, Kommentare dazu schreiben, in einer Onlinewerkstatt lernen wie man eigene Beiträge erstellt und diese schließlich veröffentlichen. Lehrern bietet das Portal, das seit Donnerstag zugänglich ist, Material und Anregungen für ihren Unterricht.

Aktuelle Studien zeigten, dass deutsche Schüler wenig über die SED-Diktatur wissen und dass die Lehrpläne die Geschichte der DDR nur unzureichend berücksichtigen, sagte der Vorsitzende der Stiftung Aufarbeitung, Rainer Eppelmann, bei der Vorstellung des Projekts „Deine Geschichte“. Die Zeitzeugenberichte, Reportagen und andere teils von Redakteuren des Portals erstellten Beiträge sollen den Jugendlichen nun die Geschichte der DDR auf eine ansprechende Art und Weise jenseits von verstaubten Büchern vermitteln. In einem Glossar werden zudem Begriffe wie „Ausreiseantrag“ oder „Marxismus“ erläutert. Die Initiatoren planen außerdem Workshops in Schulen, Museen und Gedenkstätten. „Deine Geschichte“ kann von jedem Interessierten kostenfrei genutzt werden. Ansprechen soll die Seite vor allem Schüler und Lehrer der 9. bis 13. Jahrgangsstufe.

Zwei „Pilotschulen“, ein Gymnasium in Potsdam und eine Schule im schleswig-holsteinischen Geesthacht, konnten das Portal vorab in einem Workshop der Kooperative Berlin testen. Die Produktion der Reportage sei sehr aufwendig gewesen, habe aber Spaß gemacht, sagte ein Potsdamer Schüler in Berlin.

Die Redakteure von „Deine Geschichte“ sehen sich die von den Benutzern hochgeladenen Texte, Audiobeiträge und Videos an, bevor sie sie freischalten. So wolle man Verstöße gegen das Lizenzrecht oder die Veröffentlichung thematisch unpassender Inhalte verhindern, sagte Oliver Baumann von der Kooperative Berlin. Hinsichtlich der Qualität der Beiträge gebe es jedoch keine „Zensur“. Miriam Arndts

Miriam Arndts

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