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Klima: Wissenschaftler legen Deklaration von Bali vor

Internationale Forscher setzen ihre Namen unter einen Vorschlag zur Emissionsbeschränkung.

Mehr als 200 Klimaforscher aus aller Welt legten am 6. Dezember eine Deklaration vor, mit der Politiker aufgefordert werden, auf der United Nations Climate Change Conference in Bali strikten Zielen zuzustimmen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Die globalen Treibhausgasemissionen müssen bis 2050 um mindestens 50 Prozent unter das Niveau von 1990 gesenkt werden, heißt es in der Deklaration. Zum Vergleich: Das Kyoto-Protokoll zielt auf eine Reduktion in Industrieländern um mindestens 5 Prozent unter den Level von 1990 bis 2012.

Sie erklären, dass das Ziel darin bestehen müsse, "die globale Erwärmung auf weniger als 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen". Viele Länder haben diese Grenze in ihrem Versuch, Klimawandel auf einem gefährlichen Niveau zu vermeiden, bereits als Vergleichswert übernommen.

Mit Bezug auf die Daten des Sachstandsberichts des Intergovernmantal Panel on Climate Change von 2007 merken sie an, dass es notwendig ist, die Treibhausgaskonzentrationen auf einem Level unter 450 ppmv CO2-Äquivalent zu stabilisieren, um dieses Ziel zu erreichen. Das kann bedeuten, Höchstwerte von 450ppmv zu erreichen und dann über die nächsten 15 Jahre auf 400 ppmv herunterzukommen, erklärt Matthew England vom Climate Change Research Center an der University of New South Wales in Australien, einer der Unterzeichner.

Selbst ein stabiler Level von 400 ppmv bedeutet, dass "wir uns selbst eine Chance von 3 zu 4 geben", unter dem 2-Grad-Limit zu bleiben, sagt England.

Diese Werte sind alle bereits zuvor diskutiert worden. Es bestehen immer noch signifikante Unsicherheiten hinsichtlich der Frage, welche Level der Beschränkung der Treibhausgasemissionen zu welchem Grad des Klimawandels führen werden, und Wissenschaftler räumen ein, dass es keine Garantien dafür gibt, dass die in der Deklaration genannten Ziele ausreichen, um bedrohliche Konsequenzen zu vermeiden.

Einige Forscher haben kürzlich die Frage aufgebracht, ob es sinnvoll ist, feste Treibhausgaswerte vorzugeben, da es hilfreicher sein könnte, die Werte kontinuierlich im Laufe der Zeit anzupassen, wenn die Konsequenzen der Beschränkungen erkennbar werden.

Dieser Artikel wurde erstmals am 6.12.2007 bei news@nature.com veröffentlicht. doi: 10.1038/news.2007.361. Übersetzung: Sonja Hinte. © 2007, Macmillan Publishers Ltd

Narelle Towie

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