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Kolumne: Aha: Warum gleiten Papierflieger?

Zu fliegen wie ein Vogel, diesen Traum träumte Leonardo da Vinci ein Leben lang. In seinen Notizbüchern finden sich zahllose Skizzen von Flugapparaten.

Zu fliegen wie ein Vogel, diesen Traum träumte Leonardo da Vinci ein Leben lang. In seinen Notizbüchern finden sich zahllose Skizzen von Flugapparaten. Leonardo bereitete es große Schwierigkeiten, zu begreifen, dass Fliegen nicht unbedingt Flattern bedeutet. Dennoch gilt er als Vater des Papierfliegers. Er ließ Flieger aus Pappe von einer Brücke aus starten und analysierte ihre Bewegungen.

Papierflieger besitzen keinen eigenen Antrieb. Sie müssen beim Start eine gewisse Höhe erreichen, um später lange zu gleiten. Im Schülerlabor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Göttingen erläutert der Physiker und Segelflieger Oliver Boguhn, wie der Flieger seine Geschwindigkeit aus der Schwerkraft zieht. Ähnlich wie ein fallender Stein gewinne er beim Sinkflug an Tempo. „Was er an Luftwiderstand erfährt, gleicht er durch Höhenverlust aus.“

Ein weltrekordverdächtiger Flug beginnt mit einem kräftigen Wurf und rasanten Aufstieg bis in 15 oder 18 Meter Höhe. Der Aufstieg wird durch leicht nach oben gebogene Heckkanten begünstigt. So entsteht ein zusätzlicher Luftwiderstand, der das Heck nach unten drückt, die Nase kommt nach oben.

Ob der Flieger gut gleitet, hängt von der Lage des Schwerpunkts ab. „Faltet man das Papier so, dass der Schwerpunkt sehr weit vorne liegt, wird er kopflastig und macht einen Sturzflug.“ Befindet sich der Schwerpunkt zu weit hinten, richtet sich der Flieger auf, steigt nach oben und kann ebenfalls abstürzen. Die Kunst des Faltens liegt darin, dass sich bei gut gewähltem Schwerpunkt der optimale Anstellwinkel einstellt, der dem Flieger Auftrieb gibt.

Vor dem Start ist zu beachten, dass die Tragflächen leicht nach oben geklappt sind. Sonst kommt der Flieger ins Trudeln. Noch stabiler wird der Gleitflug, wenn man das Papier an den äußeren Flügelkanten senkrecht nach oben knickt. „Wegen des höheren Widerstands ist das Flugzeug dann nicht mehr so drehfreudig“, so Boguhn. Thomas de Padova

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