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Albatros Wisdom bei der Brutpflege im Jahr 2013. Nun wurde sie erneut Mutter.

© imago / ZUMA Press

Mit 70+ Mutter: Der erstaunliche Albatros namens Wisdom

Albatrosweibchen Wisdom wird seit 1956 von Forscher*innen beobachtet. Ihr jüngstes Küken ist schon so etwas wie eine Berühmtheit.

Von Jonas Bickelmann

1956 ist nicht nur das Jahr, in dem die Sowjetunion unter Nikita Chruschtschow die Entstalinisierung offiziell einleitete. Es ist auch das Jahr, in dem Albatrosdame Wisdom zum ersten Mal von Menschen mit einem Fußring versehen wurde. Anhand der auf dem Ring lesbaren Markierung können Wildvögel identifiziert und über längere Zeit von Forscher*innen beobachtet werden. Bei Wisdom ist es die Nummer Z333. Mit ihren wohl gut 70 Jahren ist sie heute der älteste beringte Wildvogel des Planeten.

Der "Honolulu Star Advertiser" konnte Anfang Februar eine freudige Nachricht verkünden. Wisdom ist erneut Mutter geworden, das Küken schlüpfte gesund aus dem Ei.

Biologin Beth Flint vom U.S. Fish and Wildlife Service sagte der Zeitung aus Hawaii, dass Wisdom dabei helfe, Albatrosse besser zu schützen. "Jedes Jahr, wenn Wisdom zurückkehrt, lernen wir mehr darüber, wie lange Seevögel leben können und Küken aufziehen."

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Wisdom lebt mit ihrem Partner Akeakamai seit mindestens 2012 zusammen. Vorher war das Männchen nicht mit einem Ring versehen. Zwar gelten Albatrosse als tendenziell monogam, ob Wisdom und Akeakamai ihr Leben lang in einer Partnerschaft waren, ist aber nicht bestätigt.

Wie Millionen anderer Albatrosse verbringt Wisdom die kalte Jahreszeit im Naturschutzgebiet Midway Atoll. Die Inselgruppe ist zwar geographisch Teil von Hawaii, politisch jedoch unabhängig von dem US-Bundesstaat im Pazifik.

Mehrere Kriege überstanden, 30 Küken aufgezogen

Midway liegt etwa mittig zwischen Nordamerika und Asien. In den frühen Lebensjahren Wisdoms, den späten Fünfzigern, hatten die Inseln für die USA militärische Bedeutung als Standort eines Raketenüberwachungs-Systems.

Wisdom und Akeakamai sind Laysan-Albatrosse. 2008 beobachteten Forscher*innen bei derselben Art, dass gleichgeschlechtliche Paare Küken aufziehen. Die jeweils aus zwei weiblichen Tieren bestehenden Paare blieben dabei mehrjährig zusammen und zogen Jungtiere gemeinsam auf. Der Erhebung zufolge waren damals mehr als 30 Prozent aller Albatrospaare in der beobachteten Kolonie auf der Insel Oahu weiblich-weiblich, bei einem Anteil von 59 Prozent Weibchen an der Gesamtpopulation.

2010 wurde der Laysan-Albatros als nur noch gering gefährdet eingestuft. Wisdom selbst hat daran Anteil: Das jüngste Küken ist wohl mindestens das dreißigste.

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