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Otto-Suhr-Institut: "Politische Theorie an FU gefährdet"

Eine Professur für Politische Theorie soll in eine Juniorprofessur umgewandelt werden. Wissenschaftler sehen darin eine Gefährdung der "Qualität der Grundlagenforschung".

Deutsche Politikwissenschaftler machen sich Sorgen um die Zukunft des Otto-Suhr-Instituts (OSI) der Freien Universität Berlin (FU). In einem offenen Brief an FU-Präsident Dieter Lenzen und die OSI-Leitung kritisiert der Vorstand der Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte in der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, dass eine W-3-Professur für Politische Theorie in eine Juniorprofessur verwandelt werden soll.

Die Streichung der traditionsreichen Professur, die unter anderem Alexander Schwan und Axel Honneth innehatten, „gefährdet die Vollständigkeit und Qualität der politikwissenschaftlichen Ausbildung und die Qualität der Grundlagenforschung an der FU“, heißt es in dem offenen Brief, zu dessen Erstunterzeichnern Harald Bluhm, Politologe an der Universität Halle-Wittenberg und Vorsitzender der Sektion, zählt.

Inzwischen haben sich etwa 100 Politikwissenschaftler dem Aufruf angeschlossen, darunter Herfried Münkler von der Humboldt-Universität und Dieter Senghaas von der Universität Bremen, heißt es. Mit der Abwertung zur Juniorprofessur werde „die ideengeschichtliche Grundlagenforschung von einer zentralen und identitätsprägenden zu einer Randdisziplin der Politikwissenschaft heruntergestuft“. In Wissenschaftlerkreisen wird vermutet, dass die FU das Fachgebiet zugunsten des Sonderforschungsbereichs „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ ausdünnen will.

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