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Panzerfische: Komm kuscheln

Bereits vor 380 Millionen Jahren gab es Sex. Das schließen Forscher um John Long aus Fossilien, die sie in Westaustralien gefunden haben. Schon Panzerfische setzten auf innere Befruchtung.

Bereits vor 380 Millionen Jahren gab es Sex. Das schließen Forscher um John Long aus Fossilien, die sie in Westaustralien gefunden haben. Nur wenige Zentimeter groß sind die Urtiere aus der Gruppe der Panzerfische, die in den versteinerten Resten größerer Tiere derselben Art stecken. Die naheliegende Interpretation – es handelt sich um Futter, das im Magen der Fische gelandet ist – verwarfen die Forscher jedoch. Denn sie konnten weder Bissspuren noch von Magensäure weggeätzte Bereiche an den kleinen Fischen entdecken. Es muss sich um Embryos handeln, die in der Bauchhöhle der Muttertiere erhalten blieben, schreiben die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature“ (Band 457, Seite 1124).

Die Embryos kamen auf dem gleichen Weg in den Bauch wie bei Menschen und anderen Säugetieren: Sie entstanden durch innere Befruchtung. Also Sex. Schon länger ist bekannt, dass einige erwachsenen Panzerfische deutliche Unterschiede an ihren Hüften zeigen. Manche haben dort besonders geformte Fortsätze, die offensichtlich die Samenzellen in die Bauchhöhle der Weibchen brachten.

Im vergangenen Jahr berichtete Long dann von einem 375 Millionen Jahre alten Embryo im Bauch eines Panzerfischs. Das Tier steckte in der gleichen Gesteinsformation wie die aktuellen Funde. Aus den Sedimenten schließen die Forscher, dass die Tiere an einem tropischen Riff lebten, an dem es üppiges Leben gab. Jetzt konnten sie bei drei Arten von Panzerfischen Embryos nachweisen. „Die geschlechtliche Fortpflanzung war damals weiter verbreitet als man bisher vermutete“, schreiben sie. Den Panzerfischen hat es dennoch nichts gebracht: Vor 360 Millionen Jahren starben sie aus. nes

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