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In der Tiefsee finden sich mehr Kordeln und Schnüre aus Plastik als Tüten (Symbolbild).

© dpa/Mike Nelson

Plastik in 9600 Metern Tiefe: Forschende finden Müll in pazifischen Tiefseegraben

Das meiste Plastik im Kurilen-Kamtschatka-Tiefseegraben kommt aus dem Seeverkehr und der Fischerei. Experten bezeichnen den Fund als alarmierend.

Forscher haben im pazifischen Kurilen-Kamtschatka-Tiefseegraben in bis zu 9600 Metern Tiefe erhebliche Mengen Plastikmüll gefunden. Der meiste Müll in der 2250 Kilometer langen Tiefseerinne stammte aus dem regionalen Seeverkehr und der Fischerei. Das berichtete die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung am Donnerstag in Frankfurt am Main.

Mit Hilfe von Schleppnetzen und speziellen Geräten hatten die Wissenschaftler:innen, darunter auch Experten der Universität Basel und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven, an 13 Stationen Proben in Tiefen zwischen 5134 und 9582 Metern genommen.

Die Ergebnisse waren „alarmierend“. In allen Proben wurde Plastikmüll gefunden. Mit 33 Prozent waren Schnüre und Kordeln die häufigsten in dem Tiefseegraben gefundenen Hinterlassenschaften, gefolgt von Kunststofffragmenten mit 23 Prozent und Industrieverpackungen mit elf Prozent.

33
Prozent des gefundenen Plastikmülls waren Schnüre oder Kordeln.

Die Vernetzung der Ozeane durch Meeresströmungen mache die Plastikverschmutzung zu einem globalen Problem. Besonders in großen Tiefen sammle sich Plastik an und verbleibe bis zu mehreren hundert Jahren.

Denn die Hauptabbaufaktoren für das Material fehlten – etwa die Welleneinwirkung und die sogenannte Fotodegradation, bei der sich das Material durch den Einfluss von Sonnenlicht veränder.

Die Forschenden forderten nachhaltige Maßnahmen der Politik. „Der Meeresboden darf keine Halde für Plastikmüll werden.“ (AFP)

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