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Wissen: Potsdam prüft Althusmanns Dissertation Plagiatsvorwurf auch gegen Minister Wöller

Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Bernd Althusmann (CDU), muss wie erwartet weiter um seinen Doktortitel fürchten. In einer Vorprüfung habe der Verdacht von Plagiaten nicht ausgeräumt werden können, erklärte die Universität Potsdam am Mittwoch.

Der Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), Bernd Althusmann (CDU), muss wie erwartet weiter um seinen Doktortitel fürchten. In einer Vorprüfung habe der Verdacht von Plagiaten nicht ausgeräumt werden können, erklärte die Universität Potsdam am Mittwoch. Nun werde sich die Kommission zur Untersuchung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens mit der Arbeit befassen. Die Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, Ulla Burchardt (SPD), forderte Althusmann auf, aus „Respekt gegenüber den Institutionen der Wissenschaft“ sein Amt ruhen zu lassen.

Auch gegen Sachsens Kultusminister Roland Wöller (CDU) werden Plagiatsvorwürfe laut. Im Forum der Internetplattform „VroniPlag“ sind Auszüge der Doktorarbeit des 41-Jährigen veröffentlicht, die Plagiate aus einer Magisterarbeit eines Studenten belegen sollen. Wöller gab am Mittwoch zu, dass es bereits 2008 einen Plagiatsvorwurf gegen ihn an der TU Dresden gegeben habe, der aber weitgehend ausgeräumt worden sei. Er gehe davon aus, dass der nun erhobene Verdacht keine neuen Erkenntnisse bringe.

Althusmann wies den Vorwurf, falsch zitiert zu haben, am Mittwoch in Hannover noch deutlicher zurück als vor drei Wochen, als die ersten Vorwürfe gegen ihn öffentlich wurden. Damals sprach er noch von „handwerklichen Mängeln“. Dies bezog Althusmann auch auf seine Vorgehensweise, wörtliche Zitate nicht zu kennzeichnen, sondern in der Fußnote nur den Hinweis „vergleiche“ zu nennen. Nachdem er seine Arbeit noch einmal angesehen und mit ähnlichen Potsdamer Dissertationen verglichen hat, will er eigene Fehler nur noch auf falsche Seitenzahlen in Fußnoten begrenzt wissen, erklärte Althusmann jetzt.

Bestätigt sieht sich der Minister durch den Wirtschaftswissenschaftler Stefan Homburg: In einem Interview mit der „Hannoverschen Allgemeinen“ rechtfertigte dieser das Zitieren ohne An- und Abführungszeichen. Es habe sich um Lehrbuchweisheiten gehandelt. Entscheidend sei, dass Althusmann überhaupt Quellen angebe. -ry/wall./dapd

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