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Prekäre Uni-Jobs: Berliner Senat will Lage des Mittelbaus ergründen

Berlins Staatssekretär Steffen Krach kündigt Gespräche mit Unis über die Beschäftigungsbedingungen an. Der Berliner GEW reicht das nicht

Der Berliner Senat will ergründen, wie viele unbefristete Beschäftigte es an den Berliner Hochschulen gibt – und wenn nötig, Gespräche mit den Hochschulleitungen führen. Das sagte Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft (SPD), am Dienstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung im Grimm-Zentrum. Eingeladen hatte die Abteilung Wissenschaft der Berliner GEW. Deren Mitglieder grillten den Staatssekretär mit gut informierten Fragen und zeigten deutlich, wie unzufrieden sie mit seinen Antworten waren. Sogar „Frechheit“ warf eine Zuhörerin Krach vor, nachdem er angezweifelt hatte, dass auch in Berlin wie im Bundesschnitt 84 Prozent des wissenschaftlichen Mittelbaus befristet beschäftigt sind, die Hälfte davon mit Kurzzeitverträgen.

In den seit 2014 geltenden Hochschulverträgen hat der Senat den Hochschulen aufgetragen, aus Haushaltsmitteln finanzierte Stellen sollten eine Vertragslaufzeit von mindestens drei bis fünf Jahren im Erstvertrag haben. In Drittmittelprojekten sollten ebenfalls „längere Laufzeiten“ realisiert werden. Die Berliner GEW-Mitglieder glauben aber nicht, dass die Hochschulen sich daran halten, sei es wegen ihrer Unterfinanzierung oder wegen der Mentalität der Professoren.

Dass der Senat sich die Hochschulen richtig zur Brust nehmen wird, scheint aber unwahrscheinlich. Krach steht zur Hochschulautonomie: „Wir schreiben den Hochschulen nicht vor, ob sie befristet oder unbefristet einstellen“, sagte er.

Für den November kündigt die Berliner GEW weitere Aktionen an, um auf die Lage des Mittelbaus aufmerksam zu machen.

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