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Wissen: Schnelle Schmelze

Das Eis auf Grönland geht immer rascher verloren

Grönlands Eisschild wird kleiner und schmilzt zudem immer schneller, wodurch auch der Meeresspiegel rascher ansteigt. Das ergaben jetzt übereinstimmend Berechnungen mit zwei völlig verschiedenen Methoden, berichten Wissenschaftler im Fachjournal „Science“ (Band 326, Seite 984).

Michiel van den Broeke von der Universität Utrecht und seine Kollegen aus Großbritannien und den USA hatten den Verlust des grönländischen Inlandeises mit einem neuen Atmosphärenmodell berechnet, das eine Bilanz zwischen den Niederschlägen und dem Abfluss des Eises in Form von Schmelzwasser und dem Abbrechen von Eisbergen von den Gletschern zieht. Im zweiten Verfahren werteten die Forscher Massenbestimmungen der beiden „Grace“-Satelliten aus, die beim Umkreisen der Erde minimale Unterschiede in der Gravitationskraft registrieren.

Beide Methoden kamen zu erstaunlich ähnlichen Resultaten: Zwischen 2000 und 2008 verlor Grönland etwa 1500 Milliarden Tonnen Eis, das entspricht 1500 Kubikkilometern an Wasser. Dieser Verlust verteilt sich je zur Hälfte auf Schmelzwasser und abbrechende Eisberge. Beides führt letztlich zu einer Erhöhung der Meerespegel von durchschnittlich einem halben Millimeter pro Jahr. Da das grönländische Eis immer schneller schmilzt, nimmt auch der Anteil am Meeresspiegelanstieg zu. Den Forschern zufolge waren es von 2006 bis 2008 bereits 0,75 Millimeter pro Jahr.

Der Eisschild, der den größten Teil Grönlands bedeckt, ist neben der Antarktis das größte Süßwasserreservoir der Welt. Sollte er vollständig abschmelzen, würde dies den Wasserspiegel der Meere weltweit um sieben Meter anheben und große Probleme für alle Insel- und Küstenstaaten bedeuten.dpa

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