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Das Solarflugzeug "Solar Impulse 2" hebt am Montag vom Militärflugplatz im Golfemirat Abu Dhabi ab. Zwei Schweizer Piloten wollen beweisen, dass sich die Welt auch ohne Treibstoff umfliegen lässt.

© dpa

"Solar Impulse 2": Solarflugzeug zu erster Erdumrundung gestartet

Zwei Schweizer Piloten wollen beweisen, dass sich die Welt auch ohne Treibstoff umfliegen lässt. Ihre Mission für den verstärkten Einsatz umweltschonender Energien begann mit dem Start ihres Solarflugzeugs am Montagmorgen.

Die mit Spannung erwartete erste Erdumrundung eines Solarflugzeugs hat begonnen. Mit dem Schweizer Piloten André Borschberg im Cockpit hob die „Solar Impulse 2“ am frühen Montagmorgen vom Militärflugplatz im Golfemirat Abu Dhabi ab. Die Abenteurer hinter dem Projekt haben eine Mission: Sie wollen eine breite Öffentlichkeit sowie Politiker und Unternehmer zu mehr Einsatz für erneuerbare Energien bewegen.

Ziel der ersten von insgesamt zwölf Flugetappen ist Maskat, die Hauptstadt des Sultanats Oman. Für die Reise sollte das Flugzeug zwölf Stunden brauchen. Anschließend soll es weitergehen nach Indien, Myanmar und China, bevor das Flugzeug über den Pazifik fliegt und die USA überquert. Von dort soll die "Solar Impulse 2" dann über den Atlantik nach Südeuropa fliegen, um dann über Nordafrika zurück nach Abu Dhabi zu gelangen. Piccard und Borschberg wollen die 35.000 Kilometer an 25 Flugtagen innerhalb von fünf Monaten zurücklegen.

Schwierige Strecken über Atlantik und Pazifik

Ende Juli oder Anfang August soll die „Solar Impulse 2“ (Si2) wieder am Persischen Golf ankommen. Borschberg (62) und der Initiator des Rekordversuchs, der Schweizer Luftfahrtpionier Bertrand Piccard (57), wechseln sich in dem Einpersonen-Cockpit ab. Die härtesten Etappen werden die Überquerungen des Pazifiks und des Atlantiks sein, bei denen der jeweilige Pilot mehrere Tage und Nächte allein in dem Flieger unterwegs sein muss.

Das wichtigste Ziel der Mission sei es, weltweit die Unterstützung für umweltschonende Energien zu verstärken, sagten Piccard und Borschberg. Sie wollten zeigen, wie saubere Technologien die Welt verändern können. „2015 kann zu dem Jahr werden, in dem wir aufhören, unseren Planeten zu zerstören“, teilten die Umweltaktivisten kurz vor dem Start mit.

Internetplattform begleitet das Projekt

Angetrieben wird das einsitzige Karbonfaser-Flugzeug von vier Elektromotoren. Mehr als 17.000 Solarzellen zapfen der Sonne die erforderliche Energie ab. Die Zellen sitzen auf den Flügeln mit einer Spannweite von 72 Metern - das ist mehr als bei einem Jumbojet. Gespeichert wird die Solarenergie in Lithium-Batterien. Das Flugzeug soll bis zu fünf Tage und Nächte in der Luft bleiben können.

Zur Begleitung des Projekts haben die Schweizer die Internet-Plattform „Future is clean“ („Die Zukunft ist sauber“) eingerichtet. Ihre Erfahrungen mit der Technologie des Solarfliegers während der Erdumrundung wollen Piccard und Borschberg bei der Weltklima-Konferenz im Dezember in Paris vorstellen. (AFP,dpa)

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