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Elon Musk und sein Team an den Bildschirmen.

© AFP/HANDOUT

„Starship“ explodiert kurz nach dem Start : Und Elon Musk kann nur noch bedröppelt dreinblicken

Die Erwartungen an den Start der Starship-Rakete waren groß. Doch die Rakete explodierte bereits kurz nach dem Start.

Die Spannung im Startzentrum in Texas war selbst virtuell quasi mit Händen zu greifen. Donnerstagnachmittag sollte es endlich so weit sein: Die größte je gebaute Rakete mit dem klangvollen Namen Starship sollte von der Rampe in Brownsville im US-Bundesstaat Texas in eine fabelhafte Zukunft aufbrechen.

Natürlich saß auch SpaceX-Chef Elon Musk im Kontrollzentrum. Am Montag hatten sie es schon einmal versucht, nun sollte es klappen.

Es wurde dann ein sprichwörtliches Herzschlagfinale: 127.000 Menschen warteten auf dem Twitter-Account des privaten Raumfahrtunternehmens auf den Start, andere auf Youtube - und sehr, sehr viele Menschen wollten das Ereignis direkt verfolgen und waren vor Ort.

Immerhin soll Starship auch Nasa-Astronauten zum Mond bringen - und irgendwann wollen sie bis zum Mars fliegen.

Bei „minus 40 Sekunden“ stoppte der Countdown. Ein paar Dinge müssten noch gecheckt werden, verkündeten die SpaceX-Moderatoren. Nur keine Panik. Das wird schon. Gespannt schaute die Welt auf die Riesenrakete. Im Hintergrund war an den Bildschirmen immer wieder aufgeregtes Publikum zu hören. Auch an der Basis standen sie dicht an dicht.

Schaulustige warten auf den Start des SpaceX-Raumschiffs.
Schaulustige warten auf den Start des SpaceX-Raumschiffs.

© REUTERS/STEVE NESIUS

Und dann zählte der Countdown wieder runter. Bei exakt 00.00 hob die Rakete um 08 Uhr 28 Ortszeit ab, die Funken am Heck waren deutlich zu sehen, es bildete sich eine unglaubliche Staubwolke, während das Getüm in den Himmel raste. Frenetischer Beifall.

Doch was war das? Da sollte doch eine Stufe abgetrennt werden. „Wir haben eine ungewöhnliche Situation“, war ein Moderator aus dem Off zu vernehmen. Und dann konnten es alle sehen: Da trudelte etwas - und es war offensichtlich nicht das erwartete Teil. Die ganze Rakete explodierte nur kurz nach dem Start. Uff.

Starship explodiert.
Starship explodiert.

© AFP/PATRICK T. FALLON

Die Menge jubelte. Drei Moderator:innen lächelten und versuchten selbst das schönzureden. Derweil saß Elon Musk mit bedröppelter Mine in der ersten Reihe seines Kontrollzentrums.

„Wir wollten die Rampe verlassen“, das habe auch gut geklappt und man habe wertvolle Daten sammeln können, erzählte die Moderatorin inmitten ihrer Kollegen vor den aufgeklappten Laptops mit X-Logo. Und immerhin: Die Rampe war offenbar heile geblieben. Allzu lange sendeten die „Veranstalter“ allerdings nicht mehr live. Nach ein paar Minuten wurde die Sendung eingestellt.

Expert:innen werden nun jede Menge analysieren, die Daten auswerten - und Elon Musk vermutlich auch nicht nur ein bisschen rechnen. Denn das Unterfangen hat eine Menge Geld am Himmel verbrannt.

Eigentlich warteten alle gespannt auf einen anderthalbstündigen Test, bei dem schließlich beide Stufen hätten wieder landen sollen. Starship besteht aus dem etwa 70 Meter langen Booster „Super Heavy“ und der rund 50 Meter langen ebenfalls oberen Stufe, die sie auch „Starship“ nennen.

Das 120-Meter-Ungetüm Starship mit mehr als 100 Tonnen Gewicht ist so konstruiert, dass die Teile - also das Raumschiff und die Rakete nach ihrer Rückkehr zur Erde abermals verwendet werden können. Bisher war die obere Stufe schon mehrmals auf Tests unterwegs. Das Event am Donnerstag sollte der erste Test des kompletten Raketensystems werden.

SpaceX wollte trotz allem nicht von einem Fehlschlag reden, sondern berichtet tapfer von einem Erfolg. Alle dürfen nun auf einen nächsten Test warten.

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