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Thema

Griechenland

Die Aussicht auf ein Ende der wochenlangen Hängepartie um weitere Hilfen für Griechenland hat am Rosenmontag am deutschen Aktienmarkt für gute Stimmung gesorgt. Der Leitindex Dax erreichte zwischenzeitlich mit einem Plus von 1,6 Prozent auf 6956 Punkte den höchsten Stand seit knapp sieben Monaten.

Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble hat im Tagesspiegel-Interview Verständnis für den Unmut der griechischen Bevölkerung geäußert.

Wenn das hoch verschuldete Berlin sparen müsste wie Athen, wäre hier das ganze Jahr über 1. Mai. Weitere Spar- und Rettungspakete können ein Land nicht retten, wenn das Volk nicht mitzieht.

Von Moritz Döbler
Die Finanztransaktionssteuer schafft keine Finanzstabilität, sagt Hans Reckers.

Hans Reckers kennt Finanzministerium und Kanzleramt von innen. Inzwischen ist er Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Öffentlicher Banken. Mit dem Tagesspiegel spricht er über Schuldenkrise und Regulierung.

Von
  • Carsten Brönstrup
  • Carla Neuhaus

„Athen stimmt zu – und brennt“ vom 14. Februar Noch können wir es uns in Deutschland leisten, das monatelange Abgleiten der Griechen in Richtung des wirtschaftlichen und sozialen Abgrundes nur als Zuschauer zu begleiten.

Griechenland muss eine Reihe Sparmaßnahmen umsetzen, bevor es weitere Hilfen von den EU-Partnern bekommt.

Am Montag sollen die Euro-Finanzminister grünes Licht für weitere Milliardenhilfen an Griechenland geben. Athen arbeitet fieberhaft daran, die Bedingungen zu erfüllen. Am Samstag verabschiedete die Regierung eine Reihe von Sparmaßnahmen.

Von einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone hätte niemand etwas. Die Griechen nicht, weil ihr Land zurück ins Mittelalter fiele.

Hoffnung auf eine baldige Lösung der Griechenland-Krise hat dem deutschen Aktienmarkt zum Wochenausklang deutlich Auftrieb gegeben. Der Dax beendete den Handel mit plus 1,4 Prozent bei 6848 Punkten auf einem neuen Sechsmonatshoch.

Von einem Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone hätte niemand etwas. Die Griechen nicht, weil ihr Land zurück ins Mittelalter fiele.

Sigmar Gabriel

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel mahnte in der „Rheinischen Post“, die Grenze der Belastbarkeit der Griechen sei erreicht. Er appellierte an die EU, die Konten wohlhabender Griechen zu sperren und Steuerflucht zu unterbinden.

Von der Akropolis aus ist der Blick über Athen wunderbar. Die Hauptstadt Griechenlands strahlt wegen ihrer Geschichte – vor allen in diesen Monaten, wo Gegenwart und Zukunft ziemlich düster sind. Foto: dpa

Die EZB will ihre griechischen Anleihen umtauschen und Verluste durch den Schuldenschnitt vermeiden.

Von Rolf Obertreis
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble.

Der griechische Staatspräsident zieht über den deutschen Finanzminister her. Dabei ist gerade Wolfgang Schäuble ein Garant der Solidität aller Hilfsbemühungen.

Von Stephan-Andreas Casdorff

Was hat den griechischen Präsidenten getrieben? Ausgerechnet Wolfgang Schäuble greift er an, den deutschen Finanzminister, der vielen schon zu viel dafür eintritt, dass Griechenland im Euro-Verbund bleiben kann.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag wegen der weiterhin unsicheren Situation rund um Griechenland nachgegeben. Belastend wirkte zudem die Ankündigung der US- Ratingagentur Moody's, die Kreditwürdigkeit von weit mehr als 100 Geldinstituten auf den Prüfstand zu stellen.

Der Dax hat zur Wochenmitte den freundlichen Trend der Weltbörsen aufgenommen und weiter zugelegt. Allerdings konnte das Börsenbarometer frühe Gewinne von bis zu 1,5 Prozent nicht halten.

Wenn Griechenland kein Staat, sondern ein Unternehmen wäre, hätte der Geschäftsführer längst den Gang zum Konkursgericht angetreten. Nur die Theorie, dass ein Land nicht pleitegehen kann, bewahrt das südeuropäische Euro-Land bislang vor dem Zusammenbruch.

Wenn Griechenland kein Staat, sondern ein Unternehmen wäre, hätte der Geschäftsführer längst den Gang zum Konkursgericht angetreten. Nur die Theorie, dass ein Land nicht pleitegehen kann, bewahrt das südeuropäische Euro-Land bislang vor dem Zusammenbruch.

Proteste gegen die Sparpolitik in Athen.

Wo nichts ist, gibt es auch nichts zu sparen, meint Stephan-Andreas Casdorff. Und wer Brünningsche Sparpolitik macht, gefährdet alles. Europa braucht jetzt einen großen Plan, um Griechenland und letztlich sich selbst zu retten.

Von Stephan-Andreas Casdorff
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