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Universitäten: Hochschulpakt geht in die zweite Runde

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) will bereits auf ihrer nächsten Sitzung im Mai über eine Fortsetzung des Hochschulpakts beraten.

Der Hochschulpakt – bei dem es um die finanzielle Bewältigung des anstehenden Studentenberges geht – ist entsprechend der mittelfristigen Finanzplanung zunächst bis zum Jahr 2010 terminiert. Alles, was danach kommt, dürfte sehr teuer werden. Das zeigt ein Vergleich: In den Jahren 2007 bis 2010 sind 1,13 Milliarden Euro für den Hochschulpakt I vorgesehen. Beim Hochschulpakt II geht es um neu einzurichtende Studienplätze von 2011 bis 2015. In dieser Zeit verlassen in den westdeutschen Ländern doppelte Abiturientenjahrgänge die Schulen und suchen nach Studienplätzen. Für die Zeit des Hauptandrangs an Studienanfängern werden die Mehrkosten für neue Studienplätze und eine bessere Lehre pro Jahr auf rund vier Milliarden Euro geschätzt.

Der Wissenschaftsrat bereitet für das Frühjahr Empfehlungen für die Lehre an den Hochschulen vor. Diese Empfehlungen stehen in Zusammenhang mit dem Hochschulpakt II. Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Peter Strohschneider, wies jetzt darauf hin, dass bis 2010 die Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt werden. „Als Sparprogramm läuft diese Studienreform gegen die Wand.“ Nur wenn der Bachelor zugleich mit Investitionen verbunden sei, könne diese Reform gelingen. In den Empfehlungen zur Lehre wollte der Wissenschaftsrat politisch belastbare Kosten nennen. Die jetzigen Betreuungsrelationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften seien nicht mehr hinnehmbar.

Seit Jahren bestimmten zwei Schemata die öffentlichen Debatten: Die Politiker sagen „Kein Geld ohne Reformen“ und die Hochschulrektoren „Keine Reform ohne Geld“. Diese Blockade müsse aufgehoben werden, forderte Strohschneider. Deswegen sei der geplante Bildungsgipfel der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin im Herbst 2008 so wichtig. Auf dem Bildungsgipfel sollen Verabredungen getroffen werden, die spätestens im Frühjahr 2009 finanzwirksam werden könnten. Dazu gehörten der Hochschulpakt II, der Forschungspakt mit dem Drei-Prozent-Ziel, die Fortsetzung des Exzellenzwettbewerbs und die Reform des Bafög. Die Gefahr bestehe, dass sich im Verlauf des Jahres 2009 die Finanzierungsperspektiven für die Bildung wieder verschlechterten. Vor kurzem hatte Bundespräsident Horst Köhler gefordert, weiter auf die Wissenschaft im Interesse der Zukunft zu setzen."

Uwe Schlicht

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