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Urmenschen: Neandertaler waren Rechtshänder

Die Essgewohnheiten der Neandertaler können Paläoanthropologen auf Grund von Abnutzungsspuren an ihren Zähnen rekonstruieren. Daraus schließen die Forscher auf den Gebrauch der Hände - und jetzt auch auf die Sprechfähigkeit der Urmenschen.

Die Neandertaler könnten sich wie heutige Menschen unterhalten haben, während sie mit der rechten Hand Werkzeuge benutzten. Seine Zähne haben einen in Frankreich gefundenen Neandertaler nach Ansicht von Forschern des Frankfurter Senckenberg-Instituts als Rechtshänder entlarvt. Damit sei auch wahrscheinlich, dass er sprechen konnte, sagte Virginie Volpato von der Senckenberg-Abteilung Paläoanthropologie. Zusammen mit Kollegen hatte sie das rund 75 000 Jahre alte Skelett untersucht. Ihre Studie über die vor rund 30 000 Jahren ausgestorbene Menschenart erschien im Fachjournal „Plos One“. Aus schrägen, von rechts oben nach links unten verlaufenden Kratzspuren an den Zähnen schlossen die Forscher, dass der Mann seine rechte Hand beim Essen benutzte. Ihre Zähne hätten Neandertaler häufig als eine Art „dritte Hand“ benutzt. Das habe die Vorderzähne verschlissen und zu typischen Kratzspuren geführt. Analysen der Arm- und Schulterknochen stützten die Annahme, dass der Mann Rechtshänder war. Aus der Rechtshändigkeit schließen die Forscher, dass die linke Gehirnhälfte dominierte und der Mann damit die Fähigkeit zur Sprache hatte. Das Sprachzentrum des heutigen Menschen liege meist in der linken Gehirnhälfte. dpa

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