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Weltraum: Als das All erwachsen wurde

Auch das Universum scheint eine Art Pubertät durchgemacht zu haben. Vor elf Milliarden Jahren gab es praktisch nur einen einzigen Grundtyp von Galaxien im All.

Auch das Universum scheint eine Art Pubertät durchgemacht zu haben. Diese Ansicht bekräftigen Beobachtungen japanischer Astronomen. Demnach gab es vor elf Milliarden Jahren praktisch nur einen einzigen Grundtyp von Galaxien im All. Erst danach scheint relativ schnell ein weiterer, heute geläufiger Typ aufgetaucht zu sein.

Binnen drei Milliarden Jahren muss sich das Universum drastisch gewandelt haben, schließen die Forscher um Masayuki Akiyama vom Nationalen Astronomischen Observatorium. Ihre Resultate präsentieren sie im Fachblatt „Astrophysical Journal“. Akiyama und Kollegen nutzten das Subaru-Teleskop auf Hawaii, um 44 Galaxien in einer Entfernung von rund elf Milliarden Lichtjahren zu beobachten.

Das schwache Licht der Galaxien – durch die Ausdehnung des Raums ins Infrarot gedehnt – stammt damit aus einer Zeit, als das Universum nur etwa 2,7 Milliarden Jahre alt war. Die Analyse der Aufnahmen ergab, dass es sich bei fast allen Objekten um scheibenförmige Galaxien ähnlich der Milchstraße handelte. Lediglich eines weist eine leicht „aufgedunsene“, sphärische Gestalt auf.

Heute sind solche Elliptischen Galaxien etwa gleich häufig wie ihre scheibenförmigen Verwandten, zumindest unter den größeren Galaxien. Eine ähnliche Balance herrschte schon vor acht Milliarden Jahren, hatte eine Studie mit dem Weltraumteleskop „Hubble“ ergeben. Die Forscher schließen, dass in der Zeitspanne zwischen acht und elf Milliarden Jahren vor unserer Zeit in rascher Folge Elliptische Galaxien entstanden, indem scheibenförmige Vorgänger miteinander kollidierten und verschmolzen. JKM

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