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Wissenschaft: Andere Maßstäbe für kleine Fächer

Existenzängste für oft nur mit einer Professur vertetene Fächer in den Sprach- und Kulturwissenschaften sind unbegründet, sagen Experten.

„Die kleinen Fächer sind gut in der Lehre, teilweise Spitze in der Forschung und absolut unverzichtbar für unsere Unis und unsere Gesellschaft.“ Was in Nordrhein-Westfalen eine Expertenkommission den oft nur mit einer Professur vertretenen Fächern in „Sprachen und Kulturen ausgewählter Epochen und Regionen“ jetzt bescheinigte, zeige, dass Existenzängste unbegründet seien, erklärte Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Tatsächlich fand die Kommission unter der Leitung von Hans-Joachim Gehrke, dem Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts (Berlin), aber auch heraus, dass die Fächer „wenig drittmittelaktiv“ sind. Bei Leistungsbeurteilungen über quantitative Kriterien gerieten sie „gegenüber anderen Fächern schnell in Nachteil“. Die Hochschulen müssen deshalb differenziertere Kriterien der Mittelverteilung entwickeln und Gelder in den kleinen Fächern stärker an das Urteil von Fachkollegen binden.

Bei der Zusammenfassung verwandter Fächer in gemeinsamen Studiengängen oder Zentren müssten die Disziplinen „in ihrer spezifischen Identität erkennbar bleiben“. Die Wirksamkeit von Zentren sollte zudem regelmäßig überprüft werden. Um die Bachelorstudiengänge von Grundlagenkursen etwa beim Spracherwerb zu entlasten, sollten den eigentlichen Programmen propädeutische Module vorgeschaltet werden. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs empfehlen die Gutachter ein spezielles, möglichst bundesweites Förderprogramm. (-ry)

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