zum Hauptinhalt
071108Yellowstonevulkan

© Henry Holdsworth

Yellowstone-Vulkan: Gefährlicher Riese

Der Krater des Yellowstone-Vulkans hat es in sich. Der Gigant hebt sich im Rekordtempo: Innerhalb von 30 Monaten stieg die Krateroberfläche um beängstigende 18 Zentimeter.

Der Krater des weltweit wohl gefährlichsten Vulkans im amerikanischen Yellowstone-Nationalpark hat sich einer US- Studie zufolge seit Mitte 2004 im Rekordtempo gehoben. Innerhalb von 30 Monaten stieg die Krateroberfläche um insgesamt 18 Zentimeter an - mehr als jemals zuvor seit Beginn der Messungen 1923. Das berichten der Geophysiker Wu-Lung Chang und seine Kollegen von der Universität des US-Bundesstaates Utah im Fachmagazin "Science".

Dennoch gebe es keine Anzeichen für einen bevorstehenden Vulkanausbruch oder eine Wasserdampf-Explosion, betonte der Geophysiker und Leiter der Studie, Prof. Robert Smith, in einer Mitteilung der Universität. "Eine Menge von riesigen vulkanischen Kratern weltweit hebt und senkt sich jahrzehntelang, ohne dass es zu einer Explosion kommt."

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass flüssiges Gestein in die riesigen Magmakammern unter dem Yellowstone-Nationalpark fließt und dadurch die Oberfläche anhebt. Auch unter Druck stehendes Wasser und Gase könnten eine Rolle spielen. Die Forscher nutzten für ihre Beobachtungen das Satellitennavigationssystem GPS sowie Satellitenmessungen der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Im Schnitt hob sich im Untersuchungszeitraum der Kraterboden um sieben Zentimeter im Jahr an. Bisher waren die schnellsten Veränderungen 1976 und 1985 gemessen worden - mit damals allerdings nur jeweils etwa zwei Zentimetern jährlich. "Der Boden steigt heute immer noch an, inzwischen aber wieder etwas langsamer", sagte Smith.

Der Yellowstone-Vulkan im US-Bundesstaat Wyoming gehört zu den bekanntesten Supervulkanen der Welt. Wegen der Größe ihrer Magmakammern hinterlassen sie bei einem Ausbruch keinen Kegel, sondern eine riesige, kesselförmige Senke (Caldera). Der Yellowstone- Vulkan gilt als gefährlich, weil Wissenschaftler in geologisch naher Zeit mit seinem Ausbruch rechnen. Allerdings gehen sie dabei von mehreren tausend Jahren aus. Die Caldera entstand durch drei große Eruptionen vor 640.000 Jahren, danach gab es noch mehrere kleinere bis vor rund 70.000 Jahren. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false